Thüringische Landeszeitung (Jena)
Fellohr trifft Mangastar
Anime Convention lockt mehrere Tausend Besucher an den Jenzigweg. Die Erweiterung des Geländes kommt bei Besuchern gut an
Jena. Jena war am Wochenende die Thüringer Cosplayer-Hauptstadt. Die Rede ist von Menschen, die gern in Rollen aus Comics, Zeichentrickfilmen, Videospielen oder einer eigenen Welt schlüpfen. An den beiden Kassen zum Festivalgelände bildeten sich zur Eröffnung am Sonnabend lange Schlangen. Viele Besucher reihten sich mit bunten Kostümen ein und versuchten, sich auch ansonsten möglichst originalgetreu zu verhalten.
Passanten beobachteten das Geschehen am Jenzigweg in Jena-Ost und amüsierten sich. Bereits zum elften Mal wird das Treffen in Jena veranstaltet. Erstmals als Zweitagesveranstaltung.
Designerin Jeannette Schlenzig, von der die Anime Convention 2016 ins Leben gerufen wurde, sprach bereits am Sonnabendvormittag von mehr als 2000 verkauften Tickets. Besucher nahmen es wohlwollend zur Kenntnis, dass das Festivalgelände noch einmal gewachsen ist. So diente das Freigelände als Ort für ein „Matsuri“, also für ein japanisches Volksfest mit allerhand Belustigungen. Anspruch sei es gewesen, mehr als nur eine
Verkaufsveranstaltung zu organisieren, bei der man Freunde trifft, sondern auch drumherum viel zu bieten. Auch nicht zu voll sollte es sein.
Stars aus den Bereichen MangaZeichnen, Synchronsprechen und Cosplay waren vor Ort. Workshops drehten sich um Origami, Curry-Kochen oder Rüstungsbau. Aus Magdeburg reiste eine japanische Trommlerformation an, und Sängerin Khio, die beim Vortrag eines Songs aus dem 3. Teil von „Herr der Ringe“den Tränen nahe war. In der Leonardo-Schule gab es eine große Bühne mit Musikdarbietungen und ein Anime-Kino.
Viele brauchten neue Ohren
In der DRK-Halle war ein riesiger Markt im Gange, wo alles zu bekommen war, um die Kostüme zu perfektionieren. Insbesondere gab es auch jede Art von Ansteckohren, die vor Ort auch repariert wurden. Zeichner und andere Kreative waren am Werk.
Weil es unter den gespielten Rollen traditionell viel Militär gibt, mussten aufgerüstete Besucher sich beim Einlass einer Waffenkontrolle unterziehen. Mitgebrachtes schweres Geschütz sollte nicht zu realitätsnah sein.