Thüringische Landeszeitung (Jena)
Linke kritisiert Strompreissenkung
„Unzureichend“und kaum unter der staatlichen Strompreisbremse liege die Reduktion
Jena. Die Jenaer Linke kritisiert die angekündigte Strompreissenkung der Stadtwerke Energie Jena Pößneck, zum 1. Oktober als unzureichend. Das kommunale Energieversorgungsunternehmen hatte im August seinen Kunden eine Reduzierung auf 39 Cent pro Kilowattstunde (KWh) brutto in Aussicht gestellt.
„Dieser Strompreis liegt nur minimal unter der staatlichen Strompreisbremse von 40 Cent pro KWh, dem Strompreis, der noch bis Jahresende für 80 Prozent des Verbrauchs gedeckelt ist“, bemängelt Jens Thomas, Linken-Chef in Jena.
Der Preis für Kunden in der Grundversorgung liege noch bei knapp 49 Cent pro KWh. „Wenn die Strompreisbremse Ende des Jahres ausläuft, wird es also für Kunden in der Grundversorgung sogar noch deutlich teuer“, so Jens Thomas.
Er sieht Oberbürgermeister Thomas Nitzsche (FDP) als Aufsichtsratsvorsitzenden
der Stadtwerke Energie in der Verantwortung: „Er hat es in der Hand, im Aufsichtsrat der Stadtwerke Energie die Geschäftsführung zu beauftragen, echte Tarifsenkungen vorzubereiten, die die meist treuen Stadtwerke-Kunden und gerade auch Haushalte mit geringem Einkommen in der Grundversorgung weiter entlasten.“
Die Stadtwerke würden so mit ihren Tarifen im Wettbewerb konkurrenzfähig werden: schon jetzt werben alternative Stromanbieter mit Preisen um 30 Cent pro kWh.
Jens Thomas will die Kritik an den jetzigen Preissenkungen nicht als Generalkritik verstanden wissen: „Die Stadtwerke Energie haben durch langfristige Beschaffungstrategien ihre Kunden lange vor steigenden Preisen geschützt. Die damaligen Vorteile verkehren sich aber nun in das Gegenteil, wenn die Preise hoch bleiben“