Thüringische Landeszeitung (Jena)
Supermarkt- Story hat gutes Ende
Jenaprießnitz-Wogau: Netto-Filiale eröffnet am Standort, der bewegte Vorgeschichte birgt
Jenaprießnitz/Wogau. Dass diese Geschichte doch noch ein Happy End gefunden hat! In den Jahren nach der Wende waren zwei Anbieter mit dem Betrieb eines Supermarktes im Jenaer Ortsteil Jenaprießnitz/Wogau gescheitert. Jetzt hat die Regensburger Projektentwickler-Firma „Ratisbona Handelsimmobilien“die 1994 errichtete Supermarkthalle revitalisiert. Und am Dienstag konnte der Lebensmitteldiscounter Netto als Mieter den Verkauf in dem Umbau starten.
Ratisbona-Projektentwicklerin Susann Stamm berichtete, dass ihr Unternehmen die Immobilie im Dezember 2021 erworben und im September 2022 die Baugenehmigung erhalten habe. Nach den Baustart im November liege man nun mit dem Eröffnungstermin gut im Rennen. 799 Quadratmeter Handelsfläche stünden zur Verfügung, womit der Status „kleinflächig“gemäß Jenaer Einzelhandelskonzept eingehalten werde.
Interessante Verkehrsachse
Insgesamt sei die Mietfläche 1050 Quadratmeter groß. Und die Außenanlage mit den 57 Kostenfrei-Stellplätzen mitgerechnet, müsse man von 5095 Quadratmetern für das Gesamtareal reden. Nach Beschreibung von Susann Stamm ist die Haustechnik komplett erneuert und zum Beispiel von Gas auf Luft-Wärmepumpe umgestellt worden. Großflächig habe man das Dach mit Photovoltaik-Modulen ausgestattet. Maria Franke, Dieter Neufert und Christian Hoppe vom Ortsteilrat nutzten am Dienstag die Gelegenheit, dem Netto-Team gutes Gelingen zu wünschen und Susann
Stamm zu danken. Sie berichteten, dass viele Leute im Ort die beiden vorherigen Supermarkt-Versuche ähnlich bewertet hätten: Das Preis-Leistung-Verhältnis habe da nicht zusammengepasst.
Insbesondere für die ältere Klientel sei der Supermarkt aber eine sehr gute Einkaufsmöglichkeit. Und ziehe man den ostwärts nächstgelegenen Supermarkt in Bürgel zum Vergleich heran, müsse man dort erst ein Stück ins Gewerbegebiet hineinfahren. Der neue Netto-Markt aber liege direkt an der
B-7-Einfallstraße, erläuterte Christian Hoppe. „Natürlich hoffen wir, dass das ein bisschen ein Kommunikationszentrum wird.“Das passe zum Ziel, das die Vereine im Ort antreibe, „die Dörflichkeit zu erhalten“. Das neue Angebot in Jenaprießnitz/Wogau sei eine gute Ergänzung zum Filialnetz in der Stadt, sagte Netto-Gebietsleiter Philipp Kretzschmar: Es ist der neunte Netto-Markt in Jena. Ein Hauptgrund für die Ansiedlung der „Nr. 9“sei die „Verkehrsachse“B 7, wie Kretzschmar sagte. Zudem sei die Zahl der
Wettbewerber im Umfeld überschaubar.
Die Supermarkt-Halle war 1994 von einem Bauträger errichtet worden, der das neue Wohngebiet „Im Mittelfeld“zu verantworten hatte. Als Vorgänger von Netto hatte die Inklusionstochterfirma „InJena“der ÜAG seit 2017 das kleine Handelshaus gemeinsam mit dem Unternehmen „tegut“betrieben und 2019 die Segel streichen müssen. 2015 war gleichen Orts der Supermarkt-Betrieb von der Firma Diska eingestellt worden.