Thüringische Landeszeitung (Jena)
Nach dran am Auswärtsdreier
Eckardt gleicht aus: Zwickauer Fußballnostalgie und ein verdienter Punkt
In der Halbzeitpause schritten die Spieler von einst auf den Rasen. Vor 30 Jahren schaffte der FSV Zwickau mit Trainer Gerd Schädlich den Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga. Davon sind die Sachsen heute weit weg, mussten den Abstieg aus der 3. Liga in die Regionalliga verkraften, haben sich im Saisonverlauf aber gefestigt, liefen am Freitagabend vor fast 5000 Zuschauern als drittbeste Mannschaft der Rückrunde aufs Feld – und spielten 1:1 gegen den ZFC Meuselwitz.
Kapitän René Eckardt hatte die Führung der Zwickauer ausgeglichen. „Ein Punkt bei einer Mannschaft, die einen Lauf hat, ist nicht schlecht. Aber mit zweimal Aluminium am Ende des Spiels war sogar mehr drin“, sagte der Torschütze.
Und Trainer Georg-Martin Leopold meinte: „Ich muss aufpassen, dass ich nicht zu euphorisch werden. Wir haben sehr gut gespielt. Zur Halbzeit haben wir gewusst, da geht heute was. Dann bekommen wir irgendwann das Gegentor. Doch die Mannschaft hat sich nicht zurück gekämpft, sondern zurück gespielt – wir waren fußballerisch die bessere Mannschaft und hätten sogar gewinnen können. Wir nehmen den Punkt aber gern mit.“
Im Oktober 2023 hatten die Zwickauer in Meuselwitz mit 0:1 durch ein Tor von Andy Trübenbach (82.) verloren. „Da ging unser Blick nach unten, wir hatten acht Punkte, jetzt haben wir 38 und Meuselwitz hat 34“, sagte FSV-Trainer Rico Schmitt, in der Saison 2019/20 für 13 Spiele Trainer des FC Carl Zeiss Jena. Nach dem Schlusspfiff am Freitagabend sah der 55-Jährige aber erst einmal in enttäuschte Gesichter seiner Spieler. „Wir wollten das Spiel gewinnen, aber ich lasse mir die Leistung nicht schlecht reden. Wir haben gegen einen spielerisch starken Gegner, der das Umkehrspiel beherrscht, ein Unentschieden erreicht.“