Thüringische Landeszeitung (Jena)
Wernburg muss in die zweite Liga
Welche Schlüsselmomente im letzten Saisonspiel bei Markranstädt den Bundesliga-Abstieg für die Ostthüringer Kegler bedeuten
Die Ausgangslage passte, die Atmosphäre passte – nur das Ergebnis passte aus Sicht des SV Wernburg nicht. Den Ostthüringer Keglern hätte beim SK Markranstädt ein Unentschieden gereicht, um am letzten Spieltag den Klassenerhalt in der ersten Liga zu schaffen.
Doch es kam anders. Bitter für die Spieler und deren Anhang, bitter für die mitgereisten Fans, die sich mit mehreren Fahrzeugen auf den Weg in Richtung Leipzig machten. 2:6 verlor der SV Wernburg und muss nach dem Aufstieg 2020 den Gang in Liga zwei antreten. Den Knackpunkt gab es bereits im ersten Paar.
Vor mehr als 70 Zuschauern zeigten die Gastgeber keinerlei Nerven, spielten sich durch Tobias Schröder (672) und Veit Tänzer (661) in einen Rausch. Erst nach zwei Bahnen fand Wernburgs Spitzenmann Daniel Barth zu seinem Spiel, schaffte mit 624 Holz den Tagesbestwert für sein Team. Für einen Mannschaftspunkt reichte das ebenso wenig wie die 609 Zähler von Paul Sommer.
Großer Rückstand bereits nach zwei Duellen
Wernburgs Anhang wurde lauter, als im mittleren Paar Christian Zeh alle vier Sätze und 615 Holz gegen Lars Parpart (567) holte. Auf der Nebenbahn startete auch Raven Michel
gut in sein Duell, gewann den ersten Satz gegen Michael Hahn. Doch dann stockte der Motor, am Ende reichten Michels 581 Holz nicht zum Ausgleich nach MP.
Somit war klar, dass im Schlusspaar ein kleines Kegel-Wunder hermusste, um die knapp 70 Holz Rückstand noch wettzumachen. Alle Hoffnungen lagen dabei auf Alexander Conrad, der noch eine Woche zuvor gegen Schwabsberg einen Gala-Auftritt mit 708 Holz bot.
Doch Wunderdinge lassen sich nicht jede Woche wiederholen. Zwar schaffte Conrad mit 600 Holz den zweiten Teampunkt, doch für das Einschmelzen des Rückstandes war dies zu wenig. Zumal im anderen Duell Florian Rietze nicht in die Partie fand. Er wurde nach einem Satz durch Daniel Zeh ersetzt.
Mit 3652:3585 Gesamtholz spielte Markranstädt zum richtigen Zeitpunkt Saisonbestwert und darf sich als Aufsteiger über ein weiteres Jahr Erstligazugehörigkeit freuen.
Dazu gratulierte Wernburgs Kapitän Manuel Hopfe in seiner Schlussansprache. „Die Tür für uns war durchaus auf, aber wir konnten es heute leider nicht nutzen. Wir hatten nicht viele Abstiege in den letzten Jahren und uns hat immer ausgezeichnet, dass wir stärker als zuvor zurückgekommen sind“, sagte er mit erhobenem Kopf und Wehmut in der Stimme.