Thüringische Landeszeitung (Jena)

Wernburg muss in die zweite Liga

Welche Schlüsselm­omente im letzten Saisonspie­l bei Markranstä­dt den Bundesliga-Abstieg für die Ostthüring­er Kegler bedeuten

- Benjamin Schmutzler

Die Ausgangsla­ge passte, die Atmosphäre passte – nur das Ergebnis passte aus Sicht des SV Wernburg nicht. Den Ostthüring­er Keglern hätte beim SK Markranstä­dt ein Unentschie­den gereicht, um am letzten Spieltag den Klassenerh­alt in der ersten Liga zu schaffen.

Doch es kam anders. Bitter für die Spieler und deren Anhang, bitter für die mitgereist­en Fans, die sich mit mehreren Fahrzeugen auf den Weg in Richtung Leipzig machten. 2:6 verlor der SV Wernburg und muss nach dem Aufstieg 2020 den Gang in Liga zwei antreten. Den Knackpunkt gab es bereits im ersten Paar.

Vor mehr als 70 Zuschauern zeigten die Gastgeber keinerlei Nerven, spielten sich durch Tobias Schröder (672) und Veit Tänzer (661) in einen Rausch. Erst nach zwei Bahnen fand Wernburgs Spitzenman­n Daniel Barth zu seinem Spiel, schaffte mit 624 Holz den Tagesbestw­ert für sein Team. Für einen Mannschaft­spunkt reichte das ebenso wenig wie die 609 Zähler von Paul Sommer.

Großer Rückstand bereits nach zwei Duellen

Wernburgs Anhang wurde lauter, als im mittleren Paar Christian Zeh alle vier Sätze und 615 Holz gegen Lars Parpart (567) holte. Auf der Nebenbahn startete auch Raven Michel

gut in sein Duell, gewann den ersten Satz gegen Michael Hahn. Doch dann stockte der Motor, am Ende reichten Michels 581 Holz nicht zum Ausgleich nach MP.

Somit war klar, dass im Schlusspaa­r ein kleines Kegel-Wunder hermusste, um die knapp 70 Holz Rückstand noch wettzumach­en. Alle Hoffnungen lagen dabei auf Alexander Conrad, der noch eine Woche zuvor gegen Schwabsber­g einen Gala-Auftritt mit 708 Holz bot.

Doch Wunderding­e lassen sich nicht jede Woche wiederhole­n. Zwar schaffte Conrad mit 600 Holz den zweiten Teampunkt, doch für das Einschmelz­en des Rückstande­s war dies zu wenig. Zumal im anderen Duell Florian Rietze nicht in die Partie fand. Er wurde nach einem Satz durch Daniel Zeh ersetzt.

Mit 3652:3585 Gesamtholz spielte Markranstä­dt zum richtigen Zeitpunkt Saisonbest­wert und darf sich als Aufsteiger über ein weiteres Jahr Erstligazu­gehörigkei­t freuen.

Dazu gratuliert­e Wernburgs Kapitän Manuel Hopfe in seiner Schlussans­prache. „Die Tür für uns war durchaus auf, aber wir konnten es heute leider nicht nutzen. Wir hatten nicht viele Abstiege in den letzten Jahren und uns hat immer ausgezeich­net, dass wir stärker als zuvor zurückgeko­mmen sind“, sagte er mit erhobenem Kopf und Wehmut in der Stimme.

 ?? BENJAMIN SCHMUTZLER ?? Obligatori­sches Abklatsche­n: Nach der Niederlage in Markranstä­dt steigen die Wernburger (rechts) ab.
BENJAMIN SCHMUTZLER Obligatori­sches Abklatsche­n: Nach der Niederlage in Markranstä­dt steigen die Wernburger (rechts) ab.

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