Thüringische Landeszeitung (Jena)
Mehr möglich für den FC Thüringen gegen den Spitzenreiter
Fußball-Landesklasse: Die Jenaer unterliegen Schmölln mit 1:3. Trainer Geisendorf hadert mit der Schiedsrichterin
Als der FC Thüringen Jena im Hinspiel eine 2:0-Führung verspielte und in der Nachspielzeit durch ein Schmöllner Kopfballtor nach einer Ecke noch mit 2:3 den Kürzeren zog, hatte Gäste-Trainer Steffen Geisendorf den Knopfstädtern bereits zur Meisterschaft gratuliert.
Ein halbes Jahr später ist an der Tabellenspitze noch nichts entschieden, liefern sich die Schmöllner mit dem SC 1903 Weimar einen heißen Kampf um Rang eins. In Jena ließen die Gäste auch im Rückspiel nichts anbrennen und behaupteten sich mit 3:1, wodurch der Zwei-Punkte-Vorsprung auf
Weimar bei einem weniger ausgetragenen Spiel erhalten bleibt.
„Wir haben hier verdient gewonnen. Unser Blick richtet sich nun in Richtung Spitzenspiel nächste Woche.
Aber der Schuh drückt weiter in Sachen Personal“, sagt Falk Hofmann vom Schmöllner Trainerstab nach Abpfiff. Hausherren-Trainer Steffen Geisendorf war in seiner
Einschätzung nicht ganz so ruhig. „Aufgrund der größeren Physis geht der Schmöllner Sieg in Ordnung. Trotzdem war für uns mehr drin. Wir nutzen unsere Chancen nicht, lassen im Abschluss den erforderlichen letzten Biss vermissen. Der Spitzenreiter wäre durchaus schlagbar gewesen“, resümiert Geisendorf und kritisiert die Leistung von Schiedsrichterin Monique Panetta (Bad Frankenhausen).
Schnelles zweites Tor nach Wiederbeginn
„Zwei Elfmeter haben wir nicht bekommen. Taktische Fouls der Schmöllner, um unseren Spielaufbau zu unterbinden, wurden nicht mit Gelben Karten bedacht, eine Tätlichkeit statt mit Rot nur mit Gelb bestraft. Meistens bleibe ich ruhig an der Seitenlinie. Aber heute hat das nicht funktioniert“, so Geisendorf.
Der Tabellenführer aus Schmölln begann verhalten. Die Gäste-Führung bereitete Florian Pitschel mit einem präzisen Pass vor, den sich Eric Lochmann erlief, noch den Jenaer Schlussmann umkurvte und zum 0:1 einschob (19.). Auf der anderen Seite musste Julian Lutz auf der Torlinie den möglichen Ausgleich des FC Thüringen verhindern.
Nach Wiederbeginn fiel schnell das Schmöllner 2:0. Eric Lochmann
erlief sich einen zu kurz geratenen Rückpass und vollendete eiskalt (49.). Während Max Zeißig nach einem May-Querpass noch vergab, legte Friedrich May selbst per Abpraller nach (65.), nachdem zuvor Florian Pitschel scheiterte. Zum 1:3-Ehrentreffer kam Thüringen Jena, als Patrick Riegner am zweiten Pfosten einköpfte (86.).
Während man sich in Schmölln schon auf das Spitzenspiel gegen Weimar vorbereitet, gibt sich FC Thüringen-Trainer Steffen Geisendorf gelassen: „Diesen Spieltag müssen wir abhaken. Den Klassenerhalt haben wir selbst in der Hand. Dem gelten all unsere Anstrengungen.“