Thüringische Landeszeitung (Jena)
Innovation in der Patientenversorgung am Uniklinikum
Thüringens erstes digitales PET-CT-Gerät vereint zwei Tomographien bei genaueren Befunden mit verringerter Strahlenlast
Am Uniklinikum Jena (UKJ) gibt es jetzt ein neues PET-CT-Gerät, das noch effizientere Untersuchungen bei neurologischen Erkrankungen, Entzündungs-, Herzund insbesondere Krebserkrankungen ermöglichen soll. Dazu hat das UKJ am Mittwoch ein Symposium ausgerichtet.
Das PET-CT-Gerät ist eine Verbindung aus der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und der Computertomographie (CT). Dadurch, dass diese beiden Diagnoseverfahren in einem Gerät vereint werden, können sowohl Stoffwechselprozesse dargestellt als auch die anatomischen Strukturen des Körpers festgehalten werden, erklärt Martin Freesmeyer, Chefarzt der Klinik für Nuklearmedizin am UKJ. Während der Untersuchung werden vom PET-CT-Gerät zwei deckungsgleiche Bilder aufgenommen, die eine genauere und schnellere Untersuchung möglich machen. Zudem gehe sie mit einer geringeren Strahlenbelastung einher. Mit dieser Methode habe man bisher schon Erkrankungen ermittelt, wo gängige Diagnoseverfahren scheiterten. In Thüringen sind aktuell insgesamt fünf PET-CT-Geräte in Betrieb. Das Gerät am Uniklinikum ist das erste, das eine digitale Datenerfassung ermöglicht.
Eine normale PET-CT-Untersuchung dauert zwischen 20 und 30 Minuten, erläutert Ivonne Reißmann, Leitende Medizinische Technologin
für Radiologie (MTR). Seit das Gerät in Betrieb ist, kommt es vor allem für onkologische Untersuchungen jeden Tag zum Einsatz.
Die Zahl der Patientinnen und Patienten hat sich mittlerweile verdoppelt. Eine Untersuchung kann zwar jederzeit angefragt werden, allerdings ist sie derzeit keine reguläre Kassenleistung und muss von einem Arzt genehmigt werden.
Laut Uta von der Gönna, Stellvertretende Leiterin der Unternehmenskommunikation, hat das PETCT-Gerät drei Millionen Euro gekostet. Die Hälfte des Geldes hat das UKJ vom Land Thüringen erhalten, die restlichen 1,5 Millionen Euro selbst finanziert. Das PET-CTGerät sei zudem nicht nur für die Behandlung von Patientinnen und Patienten bahnbrechend, sondern auch für Forschungsstudien.