Thüringische Landeszeitung (Jena)
Löwen wollen Einbruch analysieren
Nach Play-off-Aus in der Pro B planen Erfurts Basketballer Kontinuität für die neue Saison
Die proppevolle Riethsporthalle hatte sich am Freitag nach der Schlusssirene rasch geleert. Die Fans der CATL Basketball-Löwen Erfurt zogen nach der 72:101-Packung gegen Wolmirstedt enttäuscht von dannen. Ihre Lieblinge waren im Playoff-Achtelfinale der Pro B sang- und klanglos 0:2 ausgeschieden.
Es war das Resultat einer Entwicklung, die im neuen Jahr alles andere als erfreulich war. Von den 15 Spielen 2024 gewannen die Löwen nur fünf, verloren zum Hauptrundenabschluss sogar gegen den schon abgestiegenen Vorletzten Schwenningen,
rutschten dadurch noch auf den fünften Platz ab und verspielten den Heimvorteil. Vor allem trafen sie dadurch mit Wolmirstedt auf ein Team, das mit sieben Siegen in Folge auf einer Erfolgswelle in die Playoffs schwamm.
„Man hat gespürt, dass Wolmirstedt aufgrund der wesentlich besseren Rückrunde deutlich selbstbewusster war als wir“, musste Erfurts Sportdirektor Florian Gut anerkennen. „Uns ist es dagegen, auch als der Kader wieder komplett war, nicht gelungen, die Wende zum Guten zu schaffen.“In der Serie gegen das Team aus Sachsen-Anhalt hatten es die Löwen nur in der ersten Hälfte des
Auftaktspiels so wirklich geschafft, den Gegner mit variabler Offense und konzentrierter Defense vor Probleme zu stellen. In der Halbzeit ihres Heimspiels stellten die Wolmirstedter ihre Verteidigung um und Erfurt fand kein Rezept mehr, verlor knapp mit 74:79.
Das Heimspiel am Freitag war dann ein Offenbarungseid der Löwen, offensiv wie defensiv. Schon zur Halbzeit lagen sie mit 29:49 fast ausweglos zurück, haderten auch im dritten Viertel sichtlich mit sich selbst und schieden nach dem Viertelfinaleinzug in der letzten Saison diesmal im Achtelfinale aus.
„Wolmirstedt war spielerisch deutlich besser, bei uns hat nur das Spiel über die Großen Noah Kamdem und Paul Albrecht funktioniert“, sagte Gut.
Nun gelte es, genau zu analysieren, weshalb die Mannschaft im Saisonverlauf nicht mehr an den starken Start anknüpfen und ihr eigentliches Potenzial abrufen konnte, sehr inkonstant spielte. Dabei soll es personell aber wenig Veränderungen geben. „Die meisten Leistungsträger haben mehrjährige Verträge. Auch das Trainerteam will kontinuierlich arbeiten, hinterfragt sich aber auch selbstkritisch“, sieht Gut die Grundlagen für eine erfolgreiche Zukunft mit Headcoach Enrico Kufuor gegeben.