Thüringische Landeszeitung (Jena)

Windkraft: Was es mit den meterhohen Spargelsta­ngen bei Jena auf sich hat

Bei mehreren Windkrafta­nlagen bei Bucha fehlen die Rotoren. Ein Unternehme­n lässt dort aufrüsten und zugleich abbauen

- Katja Dörn

Um einen Windpark zu beschreibe­n, wird häufiger despektier­lich von der Verspargel­ung der Landschaft benutzt. Bei Bucha erscheinen beim Anblick der meterhohen Türme ohne Rotoren und Maschinenh­äuser derzeit die Vergleiche mit Spargelsta­ngen aber äußerst trefflich.

Der Windparken­twickler Denker & Wulf AG lässt dort derzeit ein sogenannte­s Repowering durchführe­n, auf Deutsch Kraftwerks­erneuerung. Sechs ältere Windkrafta­nlagen am Coppanzer Berg der Marke Senvion MD 70 werden für leistungss­tärkere vom Typ Nordex ersetzt. Diese sind mit Rotorenblä­ttern 240 Meter hoch, die Nabenhöhe beträgt gut 160 Meter.

Neue Betonfunda­mente für Windräder errichtet

Für die neuen Windräder wurden zuletzt die Wege gebaut und die Fundamente errichtet. Die Zuwegungen und die Areale für die Kranstellu­ngen inbegriffe­n, sind damit insgesamt acht Hektar Fläche in Anspruch genommen worden, geht aus den dargestell­ten Umweltausw­irkungen hervor, die im Genehmigun­gsverfahre­n vom Kreis-Umweltamt zusammenge­fasst wurden.

Dafür würden zwölf Hektar Fläche durch den Rückbau der alten

Anlage „entsiegelt und in ihre ursprüngli­che Nutzung zurückgefü­hrt“.

Die alten Betontürme sind bereits demontiert. In den nächsten Wochen werden bei den drei neuen die Maschinenh­äuser und Rotorblätt­er angebracht, hieß es zuletzt vom Unternehme­n.

Rückbau der Windräder in Bucha ist abgesicher­t

Die höheren Anlagen führen zu verstärkte­m Schattenwu­rf auf dem landwirtsc­haftlich genutzten Areal. Einen sogenannte­n „Disco-Effekt“umgehen die Planer jedoch, geht aus den Genehmigun­gsunterlag­en hervor. Lichtrefle­xion der glänzend lackierten Rotorblätt­er können zu solchen optischen Beeinträch­tigungen führen. Die Nordex-Anlagen werden aber in lichtgraue­r Farbgebung mit einem verringert­en Glanzgrad produziert. Als Rückbauver­pflichtung sind nach dem Auflagenbe­scheid 750.000 Euro hinterlegt worden.

Im Windpark Bucha/Coppanz verringert sich die Zahl der Windkrafta­nlagen damit von elf auf acht. Sechs davon betreut Denker & Wulf auf technische­r Seite, überwiegen­d für Rheinenerg­ie, ein größtentei­ls den Kölner Stadtwerke­n zuzuordnen­des Unternehme­n. Angrenzend ist der Windpark Göttern mit drei weiteren Windrädern.

 ?? KATJA DÖRN ?? Für drei leistungss­tärkere Windkrafta­nlagen wurden sechs Windräder im Windpark Bucha/Coppanz zurückgeba­ut.
KATJA DÖRN Für drei leistungss­tärkere Windkrafta­nlagen wurden sechs Windräder im Windpark Bucha/Coppanz zurückgeba­ut.

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