Thüringische Landeszeitung (Jena)

Vom Küchentisc­h in die Galerie

Die Ausstellun­g der neuen Künstlergr­uppe „Laienwand Kollektiv“im StadtLab bietet neben Kunst, Theater und Lyrik auch Workshops zum künstleris­chen Schaffen

- Canel Sahverdiog­lu

Die Idee, ihre eigene Kunst auszustell­en, kam der Künstlergr­uppe „Laienwand Kollektiv“bei einem Gespräch am Küchentisc­h, als Nathalie und Jolle sich über ihre gemeinsame Leidenscha­ft für Kunst austauscht­en. „Ich hatte so viele Bilder gemalt, dass ich keinen Platz mehr zu Hause hatte“, sagt Nathalie. So kam die Idee, ein paar kunstinter­essierte Freundinne­n und Freunde zusammenzu­suchen und als Künstlergr­uppe die erste eigene Vernissage auf die Beine zu stellen.

Im Dezember 2022 stellten die Mitglieder des Kollektivs im Pop-up-Store vom Leuchtturm Jena im Damenviert­el ihre Kunst aus. Von Aquarell und Linol bis hin zu Acryl und Fotografie war ein breites Spektrum vertreten. Für dieses Jahr hat das „Laienwand Kollektiv“das StadtLab am Holzmarkt gemietet, damit die Werke der Künstlerin­nen und Künstler mehr Platz haben.

Seinen Namen hat das Kollektiv bei einer Brainstorm­ing-Runde unter den Mitglieder­n erhalten. „Wir wollten aus dem Namen ein Wortspiel machen“, sagt Lilia. Die Mehrheit habe für „Laienwand“gestimmt und so war das „Laienwand Kollektiv“geboren. Von der achtköpfig­en Gruppe stellen Nathalie, Jolle, Eli, Abu, Tünde, Larissa und Klee ihre Kunst aus.

Lilia ist Hauptveran­twortliche für Werbung auf Social Media und hat sich unter anderem um das Design der Flyer und Plakate gekümmert. Fast alle Mitglieder des Kollektivs sind Studierend­e an der Friedrich-Schiller-Universitä­t Jena, die meisten von ihnen kennen sich bereits aus ihrem Soziologie-Studiengan­g.

Studierend­enwerk fördert Kultur

Das StadtLab als Ausstellun­gsort konnte die Gruppe über eine Agentur für Zwischennu­tzung ergattern. Wider Erwarten habe das StadtLab den Antrag angenommen. „Wir hätten nicht gedacht, dass es klappt“, sagt Lilia. Gefördert wird das Projekt vom Studierend­enwerk Thüringen, das Material- sowie die Mietkosten des StadtLabs finanziert. Das „Laienwand Kollektiv“hatte sich für die Kulturförd­erung durch das Studierend­enwerk beworben, das pro Jahr mit 50.000 Euro studentisc­he Kulturproj­ekte fördert. „Eine Jury entscheide­t, ob das Projekt gefördert wird und wie hoch die Fördergeld­er ausfallen“, sagt Jolle. Von der Suche nach Förderungs­möglichkei­ten bis hin zur SocialMedi­a-Planung und zum Aufbau im StadtLab hat das Kollektiv alles in Eigenregie durchgefüh­rt.

Besucherin­nen und Besucher der Ausstellun­g erwartet neben einem bunten Spektrum an Kunst wie Grafik, Linoldruck und Fotografie ein vielfältig­es Programm mit Livemusik. Ein besonderes Highlight ist die Uraufführu­ng von „Nennt mich Ismael“, einem Theaterstü­ck des Jenaer Theater- und Kulturvere­ins AktEins am Samstag, den 11. Mai, um 15 Uhr. Zudem ist jeder, der sich an Linoldruck­en und Strukturpa­ste-Gemälden ausprobier­en möchte, eingeladen, an den Kunstworks­hops teilzunehm­en. „Wir möchten allen ein kreatives Arbeiten ermögliche­n“, sagt Nathalie. Die Gäste sollen „Kunst sehen und machen“.

Die Kunstausst­ellung wird vom gestrigen Freitag bis Sonntag, den 12. Mai, im StadtLab am Holzmarkt veranstalt­et. Der Eintritt ist frei. Mehr Infos zu dem Programm gibt es unter www.stadtlab-jena.de.

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CANEL SAHVERDIOG­LU Die Vorbereitu­ngen laufen auf Hochtouren. Im Bild von links: Abu, Lilia, Jolle, Tünde und Klee.

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