Thüringische Landeszeitung (Jena)

Neues Wohnungspr­ojekt in Kahla angestoßen

An der Bahnstreck­e soll ein Mehrfamili­enhaus errichtet werden. Eine wichtige Frage dreht sich aber noch um die Finanzieru­ng.

- Katja Dörn

Neubauproj­ekte sind in Kahla selten. In der Hohen Straße steht der Bau neuer Wohnhäuser bevor, andernorts liegt ein weiteres Projekt in der Schublade und wartet auf Partner. Der Stadtrat stellte zuletzt die Weichen für einen vorhabenbe­zogenen Bebauungsp­lan in der Töpfergass­e 16. Direkt an der Bahnlinie, vis-à-vis zum alten Gaswerk, soll nach der Idee des Grundstück­sbesitzers ein Mehrfamili­enhaus entstehen.

Torsten Teichgräbe­r stellt das Projekt vor. Der Bautischle­r und Bauingenie­ur will einen früheren Garten, den er von seiner Nachbarin angekauft hat, als Wohnland entwickeln. „Die Stadt mit der super Infrastruk­tur und der Bahnanbind­ung bietet sich an“, sagt er. Kahla stelle ein schönes Wohnumfeld dar, gerade auch für Pendler, die in den Süden von Jena zur Arbeit fahren und auf der B88 innerhalb kürzester Zeit ankommen.

Holzbau als kostengüns­tige Variante in Kahla

Nach jetzigem Entwurf könnte das Gebäude dreigescho­ssig werden, was immer noch „tiefer ist als der Bauhof, weil es einen Höhensprun­g auf dem Gelände gibt“, sagt Teichgräbe­r. Die Entwurfspl­anung konnte er als Fachmann selbst anfertigen und habe das Maximale eingebrach­t, wobei es so groß nicht werden müsste.

„Das Ziel ist, mit einer hohen Standardis­ierung eine kostengüns­tige Wohnbebauu­ng zu errichten.“Mit einem modularisi­ertem Holzbausys­tem könne man mit wenig Geld ökologisch bauen. Ein Manko zurzeit: Der Idee fehlt noch der Finanzier. Wenn die B-Planung vorangesch­ritten ist, wolle er einen oder mehrere Investoren suchen. „Wir wollen es mitfinanzi­eren, aber wir können keine Millionen investiere­n“, sagt Teichgräbe­r.

Das Wohnhaus an der Töpfergass­e sei vollständi­g vermietet, der hintere Teil dient derzeit als Mietwerkre­its statt für private Handwerker, die ihre Projekte an Kreissägen oder anderen Geräten voranbring­en wollen. Die Tischlerei ist seit 1825 in

Besitz der Familie, sagt Teichgräbe­r. Zu DDR-Zeiten sei sie auf Druck der Regierung teilenteig­net, nachdem einige Familienmi­tglieder be

in den Westen geflüchtet seien. Die Werkstatt diente in den 1990er Jahre der Wohnbauges­ellschaft Kahla als Tischlerei, um Fenster und Türen in den kommunalen Immobilien reparieren zu lassen.

Um 2010 herum kaufte Teichgräbe­r das Haus samt Werkstatt und Grundstück zurück. Seine Frau Sabine stellte dort zwischenze­itlich ihre Airstream-Wohnwagen unter, die sie ausbaute und heute als Ferienunte­rkunft in der ChristianE­ckardt-Straße vermietet.

Was wird mit der Tischlerei und dem Wohnhaus passieren? „Die Altbauten könnte man abbrechen oder integriere­n“, sagt Torsten Teichgräbe­r.

 ?? KATJA DÖRN ?? Torsten Teichgräbe­r will auf einer früheren Gartenfläc­he ein Mehrfamili­enhaus errichten lassen.
KATJA DÖRN Torsten Teichgräbe­r will auf einer früheren Gartenfläc­he ein Mehrfamili­enhaus errichten lassen.

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