Thüringische Landeszeitung (Jena)
Umstrittener Dotsource-Bau bekommt Förderung
Den ersten Spatenstich hat Dotsource gleich nach der Fördermittelübergabe gesetzt
Erst kürzlich hatte das Unternehmen Dotsource mit dem erfolgreichen Stadtratsbeschluss die letzte Hürde für das Bauvorhaben in Jenas Zentrum genommen. Jetzt haben Finanzministerin Heike Taubert und Wolfgang Tiefensee, Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft (beide SPD), Fördermittel in Höhe von mehreren Millionen Euro an das Unternehmen überreicht. Die bekommt es, weil sie den Boden von Altlasten befreit. Zusätzlich bekommt das Unternehmen Fördermittel von Bund und Land zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur in Höhe von 7,5 Millionen Euro. Das Bauvorhaben war von Beginn an umstritten. Es hatte sich die Bürgerinitiative „Damenviertel“gegründet. Diese führte vor allem Belange des Denkmalschutzes und des Stadtklimas ins Feld. Baudezernent und Bürgermeister Christian Gerlitz betonte, er finde Bürgerinitiativen gegen Bauvorhaben gut und sie gehörten dazu. „Am Ende des Tages müsse man Entscheidungen treffen und dabei wird manchmal das Allgemeinwohl vor Einzelinteressen gestellt“, sagte er.
Auch Tiefensee unterstrich, wie wichtig Bürgerbeteiligungen für Bauvorhaben seien. Gleichzeitig sei Dotsource ein tolles Beispiel dafür, wie man aus dem Nichts eine Riesenfirma schaffen kann, die sich für den Wissenschaftsstandort Jena engagiere und Fachkräfte unterbringe. Dafür brauche es auch solche Bauvorhaben, sagte Tiefensee.
Auf dem Gelände, auf dem das künftig das Hochhaus stehen soll, waren früher eine Tankstelle und ein Gaswerk. Die haben zu einer erheblichen Kontamination des Bodens geführt. Bevor der Bau nun beginnt, muss der Boden dekontaminiert und von den Altlasten befreit werden. Diese Bodensanierung wird den Bau um 1,5 Jahre verlängern. „Im Zeitplan war diese Verzögerung nicht eingeplant“, sagt Bauherr Christian Otto Grötsch.