Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Vor Bomben und Terror geflohen
Das treibt Syrer und Afghanen in die Flucht
Elke von Frommannshausen aus Herleshausen schreibt zum Leserbrief „Höcke hat noch nie gehetzt“von Ingolde Arndt:
Es gäbe viel zu sagen zu dem in der TLZ veröffentlichten Brief. Ich möchte mich auf den letzten Abschnitt beschränken: „Aber diese Leute heute kommen alle freiwillig hierher, keiner hat sie vertrieben...“
In unserem Ort leben Menschen, die aus Syrien oder Afghanistan geflohen sind. Sie sind nicht von der Regierung oder den Taliban oder dem IS des Landes verwiesen worden. Aber ihre Häuser und Geschäfte wurden bombardiert, ihre Familienangehörigen getötet, ihre minderjährigen Söhne sollten von den Taliban als Kindersoldaten rekrutiert werden, ihre schwangeren Frauen wurden entführt, weil sie einer Arbeit nachgingen.
Wenn ich mit meinen Kindern in einer solchen Situation wäre, würde auch ich alles tun, um in ein Land zu gelangen, in dem ich friedlich, ohne tägliche Bedrohung des Lebens durch Krieg und Hunger leben kann. Sie nicht?