Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Gemeinderat Dünwald und die Wege des Ortes
Gebietsreform: Warum die Bürgermeisterin Abwarten und Ausloten der Situation für die beste Handlungsmöglichkeit für die Gemeinde ansieht
DÜNWALD. Wohin der Weg für die Gemeinde Dünwald bei der Gebietsreform führt, ist unklar. Es gibt drei Varianten. Jeder der drei Ortsteile – Hüpstedt, Beberstedt und Zaunröden – tendierte bei der Bürgerbefragung Ende Januar in eine andere Richtung. Am morgigen Mittwoch, 29. März, 20 Uhr, wird sich der Gemeinderat deshalb erneut mit dem Thema befassen.
Geht Dünwald zum Mittelzentrum Mühlhausen, dem Grundzentrum der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Eichsfelder Kessel oder mit dem Grundzentrum VG Dingelstädt zusammen? Bei 30 Prozent Wahlbeteiligung entschied sich die Mehrheit für ein Zusammengehen mit Dingelstädt. „Zumindest eine einheitliche Richtung zum Eichsfeld sei erkennbar“, sagt Bürgermeisterin Sylvia Geißler (CDU). In einem der Tagesordnungspunkte am Mittwoch geht es um die Aufnahme von Verhandlungen mit den Gemeinden der VG Dingelstädt.
Sylvia Geißler arbeitet derzeit an einer umfangreichen Präsentation, die Für und Wider aller Optionen noch mal gegenüber stellt. Auch das Thema Finanzen soll zur Sprache kommen. Welche Steuern und Gebühren kommen auf den Bürger zu?
Jetzt gebe es vier Möglichkeiten, wie mit dem Ergebnis der Bürgerbefragung umzugehen sei, sagte Geißler jüngst:
1. Abwarten, ob sich die Möglichkeit der qualifizierten Landgemeinde oder Vertragsgemeinde ergibt – heißt eigenständige Gemeinden, eigener Haushalt, gestärktes Ortsrecht.
2. Ein Mehrheitsbeschluss des Gemeinderates in eine der drei Richtungen. Dazu müssten erst Unstrut-hainich-kreis und Eichsfeld-kreis fusionieren. Außerdem müssten sich auch die dafür in Frage kommenden Gemeinden im Eichsfeld erst finden. Ob es Unstruttal zu Mühlhausen zieht und damit auch der Weg für Dünwald frei wird, wollte der Gemeinderat in Ammern am Montagabend entscheiden.
3. Ein Gemeinderatsbeschluss und die Durchführung eines Bürgerentscheides. Hier geht Sylvia Geißler von einer Zeitschiene von zwei Jahren aus.
4. Ein Gemeinderatsbeschluss zum Übertritt der Gemeinde Dünwald in den Eichsfeld-kreis – vor der Kreisgebietsreform allerdings kaum erfolgreich.
Bei allen Möglichkeiten ist es aus Geißlers Sicht nicht geboten, jetzt voreilig aufs Gas zu treten. Beberstedts Ortsteil-bürgermeister Wiegbert Hagelstange (Freie Wähler) hatte nach der Bürgerbefragung an das Ende der Freiwilligkeitsphase am 31. Oktober und die damit verbundene Prämie erinnert: Wenn man noch länger warte, hätten sich alle anderen gefunden – und Dünwald bleibe übrig. Das sieht Geißler anders. Anhand der aufgezeigten Möglichkeiten scheint das Abwarten auf die Entscheidungen umliegender Gemeinden die derzeit beste Option.