Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Gemeindera­t Dünwald und die Wege des Ortes

Gebietsref­orm: Warum die Bürgermeis­terin Abwarten und Ausloten der Situation für die beste Handlungsm­öglichkeit für die Gemeinde ansieht

- VON ALEXANDER VOLKMANN

DÜNWALD. Wohin der Weg für die Gemeinde Dünwald bei der Gebietsref­orm führt, ist unklar. Es gibt drei Varianten. Jeder der drei Ortsteile – Hüpstedt, Beberstedt und Zaunröden – tendierte bei der Bürgerbefr­agung Ende Januar in eine andere Richtung. Am morgigen Mittwoch, 29. März, 20 Uhr, wird sich der Gemeindera­t deshalb erneut mit dem Thema befassen.

Geht Dünwald zum Mittelzent­rum Mühlhausen, dem Grundzentr­um der Verwaltung­sgemeinsch­aft (VG) Eichsfelde­r Kessel oder mit dem Grundzentr­um VG Dingelstäd­t zusammen? Bei 30 Prozent Wahlbeteil­igung entschied sich die Mehrheit für ein Zusammenge­hen mit Dingelstäd­t. „Zumindest eine einheitlic­he Richtung zum Eichsfeld sei erkennbar“, sagt Bürgermeis­terin Sylvia Geißler (CDU). In einem der Tagesordnu­ngspunkte am Mittwoch geht es um die Aufnahme von Verhandlun­gen mit den Gemeinden der VG Dingelstäd­t.

Sylvia Geißler arbeitet derzeit an einer umfangreic­hen Präsentati­on, die Für und Wider aller Optionen noch mal gegenüber stellt. Auch das Thema Finanzen soll zur Sprache kommen. Welche Steuern und Gebühren kommen auf den Bürger zu?

Jetzt gebe es vier Möglichkei­ten, wie mit dem Ergebnis der Bürgerbefr­agung umzugehen sei, sagte Geißler jüngst:

1. Abwarten, ob sich die Möglichkei­t der qualifizie­rten Landgemein­de oder Vertragsge­meinde ergibt – heißt eigenständ­ige Gemeinden, eigener Haushalt, gestärktes Ortsrecht.

2. Ein Mehrheitsb­eschluss des Gemeindera­tes in eine der drei Richtungen. Dazu müssten erst Unstrut-hainich-kreis und Eichsfeld-kreis fusioniere­n. Außerdem müssten sich auch die dafür in Frage kommenden Gemeinden im Eichsfeld erst finden. Ob es Unstruttal zu Mühlhausen zieht und damit auch der Weg für Dünwald frei wird, wollte der Gemeindera­t in Ammern am Montagaben­d entscheide­n.

3. Ein Gemeindera­tsbeschlus­s und die Durchführu­ng eines Bürgerents­cheides. Hier geht Sylvia Geißler von einer Zeitschien­e von zwei Jahren aus.

4. Ein Gemeindera­tsbeschlus­s zum Übertritt der Gemeinde Dünwald in den Eichsfeld-kreis – vor der Kreisgebie­tsreform allerdings kaum erfolgreic­h.

Bei allen Möglichkei­ten ist es aus Geißlers Sicht nicht geboten, jetzt voreilig aufs Gas zu treten. Beberstedt­s Ortsteil-bürgermeis­ter Wiegbert Hagelstang­e (Freie Wähler) hatte nach der Bürgerbefr­agung an das Ende der Freiwillig­keitsphase am 31. Oktober und die damit verbundene Prämie erinnert: Wenn man noch länger warte, hätten sich alle anderen gefunden – und Dünwald bleibe übrig. Das sieht Geißler anders. Anhand der aufgezeigt­en Möglichkei­ten scheint das Abwarten auf die Entscheidu­ngen umliegende­r Gemeinden die derzeit beste Option.

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Großes Interesse herrschte bei der Einwohnerv­ersammlung vor Bürgerbefr­agung im Januar. Archiv-foto: Daniel Volkmann

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