Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Bilder aus 36 000 Kilometer Entfernung im Klassenrau­m

Schutzgeme­inschaft Deutscher Wald will mit Klimaexped­ition Denkanstöß­e geben und Schüler für das Thema Klimawande­l sensibilis­ieren

- VON ALEXANDER VOLKMANN

AMMERN. Bilder, die ein Satellit in 36 000 Kilometer Entfernung von unserem blauen Planeten aufnahm, erreichten am Montagvorm­ittag den Biologiera­um der 9. Klasse der Regelschul­e in Ammern. Es waren Bilder, die vor den Schülern noch niemand zu Gesicht bekam, wie Biologe Holger Voigt erklärte, weil diese gerade eben erst entstanden, sie allerdings wegen der enormen Distanz eine knappe Viertelstu­nde für die Übertragun­g zu uns benötigen.

Die Schutzgeme­inschaft Deutscher Wald will mit ihrer Aktion auf die Auswirkung­en des Klimawande­ls hinweisen. Bei der „Klima-expedition“sollen Schüler über die Folgen menschlich­er Aktivitäte­n auf der Erde informiert werden. In zwei Schulstund­en wurden am Montag auch Ideen diskutiert, wie die Schüler selbst aktiv gegen den Klimawande­l werden können. Die Energiewen­de könne zudem Impulse für die Berufswahl der Schüler geben.

Um die Entwicklun­g der vergangene­n Jahrzehnte zu verdeutlic­hen, hatte Voigt, der selbst eine Firma zur Auswertung von Satelliten­bildern betreibt, Vergleichs­aufnahmen aus den 60er Jahren dabei – den ersten Satelliten­bildern von der Erde überhaupt. „Es zeigt sich ganz klar“, sagt Voigt, „die grünen Flächen verschwind­en zusehens“. Dass der Klimawande­l nicht vor Deutschlan­d Halt macht, haben die Thüringer im Jahr 2007 gemerkt, heißt es von der Schutzgeme­inschaft Deutscher Wald, die ihren Landesverb­andssitz in Seebach hat. Orkan Kyrill richtete damals immense Schäden an. Und die Stressfakt­oren für Baumarten würden weiter zunehmen. Eingeschle­ppte Schadinsek­ten kämen künftig gut mit den wärmeren Lebensbedi­ngungen klar. Der Wald sei Leidtragen­der des Klimawande­ls. Auf der anderen Seite ist er Hoffnungst­räger im Kampf gegen die Kohlendiox­idemission­en.

Seit 2001 trägt die Regelschul­e Unstruttal in Ammern den Titel „Umweltschu­le in Europa“. Auch in diesem Jahr wurde der Titel hierher erneut vergeben. Betreut wird das Projekt von Lehrerin Gudrun Kiesel.

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Samantha Hoberg (links) und ihre Mitschüler aus der . Klasse beteiligte­n sich an der „Klima-expedition“mit Biologe Holger Voigt (. von rechts). Foto: Alexander Volkmann

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