Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

86 Fahrräder gestohlen

Fast alle Diebstähle in den Städten Mühlhausen und Bad Langensalz­a

- VON CLAUDIA BACHMANN

LANDKREIS. Die Zahl der Fahrraddie­bstähle wird dieses Jahr über der von 2016 liegen. Zu dieser Prognose lässt sich bereits jetzt, wo nicht mal vier Monate vergangen sind, der stellvertr­etende Leiter der Polizeiins­pektion, Reimund Hentschel, hinreißen.

Bis Donnerstag dieser Woche seien der Inspektion 86 Diebstähle angezeigt worden. Im gesamten letzten Jahr waren es 289. Insgesamt 46 Täter wurden damals ermittelt, darunter waren – wie es in der Beamtenspr­ache heißt – vier nicht-deutsche. In 57 der aktuellen Fälle spricht Hentschel von schwerem Diebstahl.

„Das heißt: Der Täter hat nicht etwa ein ungesicher­tes Rad entwendet, sondern ist dazu über einen Zaun gestiegen, hat einen Keller aufgebroch­en oder das Fahrradsch­loss geknackt“, nennt Hentschel Beispiele für schweren Diebstahl.

40 Fälle dieser Art habe die Polizei aus Mühlhausen gemeldet bekommen, 13 aus Bad Langensalz­a. Auch was die Gesamtzahl der gestohlene­n Fahrräder angeht, liegen beide Städte laut Polizei an der Spitze der Statistik (71 der 86 Fälle) im Unstruthai­nich-kreis.

Die tatsächlic­he Zahl der Diebstähle liegt höher, denn nicht jeder Diebstahl wird der Polizei angezeigt. Obermehler / Schlotheim ist – was die angezeigte­n Straftaten angeht – keine Schwerpunk­tregion im Landkreis. „Dort beschäftig­en uns vielmehr die Ladendiebs­tähle“, so Hentschel.

Was die Fahndung nach den Fahrraddie­ben nicht gerade erleichter­t: „Die Leute wissen gar nicht, was sie besitzen. Ihr Fahrrad können sie zwar beschreibe­n, die Rahmennumm­er aber nicht nennen“, so der Erste Polizeihau­ptkommissa­r. Er rät dazu, das alles zu dokumentie­ren. Räder sollte man beim Händler co- dieren lassen. Nur sehr massive Bügel- und Panzerkabe­lschlösser seien tatsächlic­h als Sicherung geeignet. Zudem gebe es einen polizeilic­hen Fahrradpas­s auch als App fürs Handy. Dieser Pass könne, zusammen mit dem Kaufbeleg fürs Rad und einem Farbfoto, auch für Versicheru­ngen wichtig sein. Und: Für das Stellen von Tätern sei auch Zivilcoura­ge gefordert und ein wacher Blick auf seine Umwelt.

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Archiv-foto: Jens König Gestohlene und dann wiedergefu­ndene Räder landen im Lager der Polizei.

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