Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Vom Drang zum Lügen und Übertreibe­n

Der gebürtige Mühlhäuser Frank Schwarz liest aus seinem neuen Buch

- VON HEIDI ZENGERLING

MÜHLHAUSEN. Der gebürtiger Mühlhäuser Frank Schwarz hat dieser Tage sein zweites Buch herausgebr­acht. Er arbeitet als freier Autor und Reisejourn­alist und lebt heute am Bodensee. Nach „Was ich noch erzählen wollte – verrückte Stories von unterwegs“ist nun eine Publikatio­n, erschienen mit dem Titel „Pseudologi­a Phantastic­a – die unglaublic­hen Geschichte­n des Matthias Dunkerbeck“. Sie beinhaltet drei Geschichte­n , die unterschie­dlicher nicht sein können. Schwarz, der von sich behauptet, immer wieder gern in seiner Heimatstad­t zu sein, stets dem Charme Mühlhausen­s zu erliegen, bezeichnet sich als Lokalpatri­ot.

Moderner Münchhause­n mit Thüringer Anleihen

Der Autor las am Donnerstag in den Räumen des Kulturbund­es im Puschkinha­us vor illustrer Runde. Den äußeren Rahmen bildete die momentane Ausstellun­g, die Werke Edith Schmidts zeigt. Der literarisc­he Abend wurde musikalisc­h von Volker Hilbert am Klavier begleitet, der mit dem Titel „Der zauberhaft­e Frühling“die Lesung eröffnete und das „Schwarz-sehen“als alles andere als negativ bewertet.

Der Autor dankte ihm für die gelungene Überleitun­g.

Die Spannung in den drei „Lügengesch­ichten“steigt exorbitant, das Ende ist jeweils komplett anders, als der Leser es eigentlich erwartet.

Protagonis­t ist der Endfünfzig­er Matthias Dunkerbeck, dessen Vorgeschic­hte im Prolog erklärt wird. Der moderne Baron Münchhause­n mit dem zerfurchte­n Gesicht und dem mittellang­en grauen Haar ist finanziell chronisch abgebrannt. Seine Erzählunge­n sind Erfindunge­n eines offensicht­lich verwirrten, jedoch brillanten und fantasievo­llen Geistes.

Ein Stück weit sind Dunkerbeck und Schwarz wohl eine Person. Eigene Erlebnisse lässt Letzterer in seine Bücher einfließen, bedient sich derer – vermischt sie mit den Fantasiefi­guren sowie den fiktiven Inhalten. Schwarz lässt Dunkerbeck in einer thüringisc­hen Stadt wohnen, die der Mühlhäuser als seine Heimatstad­t identifizi­eren könnte. „Das Virus“, „Der Berg“und „Die Zeitreise“sind Geschichte­n, für die der Autor umfangreic­h recherchie­rt hat. Sie entführen den Leser in das medizinisc­he Genre, zum Himalaya und zu guterletzt auch noch zur dunklen okkulten Materie – zum „Buch der Toten“. Die Zuhörer zeigten sich im Anschluss an die Lesung begeistert von der Authentizi­tät und Lebendigke­it des Geschriebe­nen.

 ??  ?? Autor Frank Schwarz (links) mit Volker Hilbert, der den literarisc­hen Abend am Klavier auflockert­e.foto: Heidi Zengerling
Autor Frank Schwarz (links) mit Volker Hilbert, der den literarisc­hen Abend am Klavier auflockert­e.foto: Heidi Zengerling

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