Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Karte aller ehemaligen Mühlen geplant
Landesverein für Mühlenerhaltung und Mühlenkunde tagte in Hohenbergen
HOHENBERGEN. 43 Mühlen gab es einst im Unstrut-hainichkreis, davon 27 Windmühlen. Nur fünf dieser Gebäude sind heute noch erhalten. Eine davon ist die Windmühle in Schlotheim, die von 2012 bis 2016 aufwendig saniert wurde. Dabei war der Abriss der Kornmühle eigentlich schon beschlossene Sache.
Die Stadt hatte es sich nach der Amtsübernahme von Bürgermeister Hans-joachim Roth (CDU) zur Aufgabe gemacht, das historische Gebäude zu erhalten (wir berichteten).
„Die Erfolgsgeschichte aus Schlotheim zeigt, dass die örtlichen Organe dahinterstehen müssen, wenn der Erhalt der Mühlen gelingen soll“, sagte Alfred Kirsten, Ehrenvorsitzender des Thüringer Landesvereins für Mühlenerhaltung und Mühlenkunde (TVM) am Samstag in Hohenbergen. Damit seien nicht nur Politik und Behörden gemeint, sondern auch die Bevölkerung.
Dem stimmte Hans-joachim Roth zu. „Die Sanierung ist geschafft. Jetzt geht es darum, die Mühle mit Leben zu füllen. Wir wollen Schulen mit ins Boot holen, Firmen könnten Treffen dort abhalten, die Räume für kulturelle Veranstaltungen vermietet werden“, sagte der Bürgermeister. Technik wie die Walzengänge und Elevatoren sollen noch „irgendwo in Schlotheim“lagern – diese könnten hergerichtet und vor Ort ausgestellt werden. „Die Bevölkerung muss mitmachen, sonst kämpfen wir tatsächlich gegen Windmühlen“, fasste Roth zusammen.
Einen Beitrag, um die Menschen für die Geschichte und Bedeutung der Mühlen zu sensibilisieren, will der TVM selbst leisten. Geplant ist laut Alfred Kirsten eine Karte, die Informationen zu allen ehemaligen Mühlen im Gebiet des heutigen Unstrut-hainich-kreises auflistet.
Erste Recherchen in den Stadtarchiven und beim Kreisarchiv hätten ergeben, dass die Datenlage gut genug sei, um die Standorte zu rekonstruieren. Allein in Schlotheim habe es neben der bis heute bestehenden noch sieben weitere Mühlen gegeben.