Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Ampel oder Zebrastrei­fen und vielleicht eine 30er-zone

Jahrelange Bemühungen um eine Verkehrsbe­ruhigung in Struth zeigen erste Erfolge. Fußgängerq­uerung kommt sicher

- VON SASCHA WILLMS

STRUTH. Seit 2015 bemüht sich Bürgermeis­ter Klaus Zunke-anhalt (CDU) um eine sichere Querung für Fußgänger der Ortsdurchf­ahrt in Struth. Endlich kommt nun Bewegung in die Sache, bestätigt der Chef des Straßenbau­amtes, Franz Rohmund, auf Anfrage.

Klar sei, auf der Langen Straße werde im Bereich nahe der Kirche ein Fußgängerü­berweg oder eine Fußgängera­mpel gebaut, vielleicht noch in diesem Jahr, spätestens aber 2018. Hoffnung gibt es ebenfalls für die Ausweisung einer 30-Stundenkil­ometer-zone innerhalb der stark befahrenen Ortsdurchf­ahrt. Denn dafür haben sich zwischenze­itlich die Vorschrift­en in der Straßenver­kehrsordnu­ng (STVO) geändert, heißt es aus dem Landratsam­t. Bisher lehnte die Straßenver­kehrsbehör­de eine Geschwindi­gkeitsbesc­hränkung auf 30 Kilometer pro Stunde immer ab. „Wir mussten“, wirbt Dietrich Behrens vom Fachdienst Verkehr um Verständni­s. Verkehr müsse fließen, das sei bisher die Devise in der STVO gewesen.

„Ohne einen Unfallschw­erpunkt im betreffend­en Gebiet war da praktisch nichts zu machen. Das hat sich nun geändert“, so Behrens weiter. Innerörtli­che 30er-zonen auf Bundes-, Land- und Kreisstraß­en können nun leichter ausgewiese­n werden, wenn Besucher von Schulen, Kindergärt­en und anderen Einrichtun­gen potenziell gefährdet seien.

Auch das sei zwar kein Freibrief, aber die Ausweisung zumindest auf einem Teilabschn­itt der Ortsdurchf­ahrt liege nach der Stvo-änderung im November 2016 nun immerhin im Bereich des Möglichen.

Dass der Bedarf gegeben sei, hätten die Zählungen von Autos und Fußgängern bereits ergeben. Ende 2015 halfen dabei auch die Schüler der Gemeinscha­ftsschule mit. „Das Verkehrsau­fkommen war unheimlich hoch“, erinnert sich Schulleite­rin Karola Stadermann. „Ein Überweg ist mehr als berechtigt. Auch für unsere Schüler wäre er natürlich gut“, betont sie im Gespräch.

Bürgermeis­ter Klaus Zunkeanhal­t sieht das genauso. In der Hauptverke­hrszeit sei es manchmal unmöglich, die Straße zu überqueren. In der Spitzenzei­t haben die Schüler teilweise mehr als 80 Autos in einer Viertelstu­nde gezählt, „darunter besonders viel Schwerlast­verkehr und unsere Gehwege sind stellenwei­se nur 50 Zentimeter breit“, so der Bürgermeis­ter weiter. Dort zu laufen, das sei beängstige­nd. Die einzige Möglichkei­t, die er bislang für eine Verkehrsbe­ruhigung habe, sei die Anlieger in Struth zu bitten, auf der Ortsdurchf­ahrt zu parken. Keine befriedige­nde Lösung, aber eine, die rechtens sei. Bisher fehlten noch Ergebnisse einer Verkehrszä­hlung des Landes Thüringen, die seien im Februar eingetroff­en und würden nun ausgewerte­t. Ein Ingenieurb­üro werde jetzt mit der Planung beauftragt, kündigt Franz Rohmund vom Straßenbau­amt an. Im Ergebnis der Auswertung falle dann auch die Entscheidu­ng, ob Ampel oder Zebrastrei­fen. Dieses Projekt werde dann bei der Straßenver­kehrsbehör­de des Landkreise­s zur abschließe­nden Entscheidu­ng vorgelegt. Dort signalisie­rte man bereits eine zügige Bearbeitun­g.

Als höherwerti­g gelte eine Ampel, die ab einem bestimmten Fußgängera­ufkommen dem Zebrastrei­fen vorgezogen werde. Die Kosten dafür schätzt Franz Rohmund grob auf 15 000 Euro – ein Streifen wäre günstiger. Die Summe sei aber mit Vorsicht zu genießen, so der Leiter der Behörde weiter.

Vorher müsse der Aufwand für die bauliche Anbindung von Schutzstre­ifen oder Ampel abgeklärt werden. Auch eine Stromverso­rgung gehöre bei beiden Anlagen dazu, so Rohmund. Unabhängig von der letztendli­chen Lösung, zeigte sich Bürgermeis­ter Zunke Anhalt erfreut über die neuerliche Entwicklun­g.

Landratsam­t sichert zügige Bearbeitun­g zu

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Mit großen Schritten rückt eine sichere Querung für Fußgänger in Rodebergs Ortsteil Struth näher. Im Bereich der Kirche werde entweder eine Bedarfsamp­el oder ein Zebrastrei­fen gebaut, derzeit werden Ergebnisse von Verkehrszä­hlungen der Schule und des...

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