Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Preußen-reserve gewinnt kurioses Derby auf dem Sülzenberg
Danke eines 6:3Erfolgs in Ufhoven bleibt die Bad Langensalzaer Elf von Trainer Schambach in der Spitzengruppe der Fußballkreisliga
LANDKREIS. Zwar benötigen die wenigen Verfolger vom SV Hainich aus Heyerode nach wie vor einen richtig großen Feldstecher, um den lange enteilten Tabellenführer noch in den Fokus zu bekommen. Doch nach diesem 20. Spieltag in der Fußball-kreisliga Unstrut-hainich können die SG Eintracht Wendehausen, der Horsmarer SV und auch die Landesklasse-reserve des FSV Preußen Bad Langensalza den Schärfegrad an ihren Ferngläsern ein wenig nach unten korrigieren.
Während die Hainich-elf nicht über ein 0:0 gegen Faulungen hinauskam, eroberte das Verfolgertrio jeweils drei volle Punkte. In Bollstedt kamen die Wendehäuser zu einem Pflichtsieg, der HSV nutzte die personellen Nöte der Kutzlebener gnadenlos aus und die Preußen erstürmten das nur sehr schwierig bespielbare Feld auf dem Sülzenberg.
Den Ergebnissen nach ordentliche Vorstellungen boten auch zwei der drei „Mittelfeld-mannschaften“: Nägelstedt schlug Aktivist Menteroda und Schönstedt hielt Tabellennachbar FSV Henningsleben auf Distanz.
Das ohnehin bloß noch flüchtige „Thema Abstieg“ist derweil beim FSV Herbsleben endgültig vom Tisch – daheim glückte ein Erfolg über Unions Zweite.
Hainich Heyerode – Spvgg Faulungen
In einem Südeichsfelder Derby auf eher mäßigem Niveau hatte es letztendlich keine Mannschaft verdient, einen Torerfolg zu feiern und den Platz als Sieger zu verlassen. Die Gastgeber waren im Vergleich zum Pokal-halbfinale gegen Preußen Bad Langensalza II nicht wiederzuerkennen und kamen nur auf zwei hochkarätige Chancen. Auch die Spvgg hatte nur wenige Möglichkeiten, verdiente sich diesen Punkt aber redlich. Obwohl das Spiel insgesamt sehr fair verlief, sorgten einige Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns für Debatten in beiden Lagern. Heyerode bleibt in dieser Saison weiterhin ungeschlagen; die Faulunger behalten den achten Tabellenrang inne.
Bollstedter SV – SG Wendehausen Ganz so einfach machten es die gastgebenden Blau-weißen dem favorisierten Zweiten der Staffel aus dem Südeichsfeld nicht. Bis zur 56. Minute brauchte die Eintracht, um die zweitschwächste Defensive der Liga aufzuhebeln: Andreas Henkel sorgte für das 1:0 aus Sicht der Wendehäuser. Die Vorentscheidung fällte dann Manuel Döring mit seinem 2:0 (64.). Der Anschlusstreffer von Matthias Wenk (1:2/71.) kam zu spät, um noch Zählbares einzufahren. Während Wendehausen den zweiten Rang vor Horsmar und Preußen II sichern konnte, bleiben die Bollstedter Vorletzter. Im Keller des Tableaus hat sich im Wesentlichen nichts geändert, da auch Kutzleben und Schlusslicht Ufhoven unterlagen.
FSV Herbsleben – FC Union II Ein Wechselbad der Gefühle auf dem Herbslebener Rasen: Schon in der achten Minute brachte Kevin Scheel die Gastgeber mit 1:0 in Front. Doch die Landesklasse-reserve aus Mühlhausen schlug umgehend zurück. Michael Seyd (18.) sowie Marcus Wenzel (28.) wandelten diesen frühen Rückstand in eine 2:1-Führung für die Unioner. Allerdings hatte auch der FSV noch die eine oder andere gute Antwort in petto. Arnd Kaufmann egalisierte unmittelbar vor der Pause (2:2/43.), während nach dem Wechsel Mario Sorkale (53.) und Florian Nicklas (71.) mit ihren Treffern für den eminent wichtigen Dreier für die Herbslebener sorgten. Die Platzherren sind mit soliden 25 Zählern schon längst dem Mittelfeld der Staffel zuzurechnen. Unions Zweite ist weiterhin Zehnter.
FSV Henninsgleben – SV Schönstedt Dank des Dreiers an der Hauptstraße sind die Schönstedter im Klassement an den Henningslebenern vorbeigezogen. Mann dieser Partie aus Sicht der Gäste ist René Weißgerber, der mit zwei Treffern erfolgreich war (31. und 49.). Beide Kontrahenten stehen weiter im gesicherten Mittelfeld – weder nach oben, noch nach unten sind in den nächsten Wochen große Sprünge möglich. SV Kutzleben – Horsmarer SV Ohne ihre gelbgesperrten Offensiv-akteure Mirko Höpfner und Kenny Seifert besaßen die Grünweißen nicht die wirklich großen Chancen gegen einen abgeklärt auftretenden HSV. Die Gäste bestraften einen Abwehrfehler mit dem 0:1 – Benjamin Stengel traf in Minute 18. Keine 60 Sekunden später legte der treffsichere Kevin Lier vom Strafstoßpunkt aus nach (0:2). Und die Mannschaft von Coach Jörg Felgner ließ auch im weiteren Verlauf nichts mehr anbrennen. Bis zur Pause erhöhte Paul Burghardt mittels Doppelpack auf 4:0 (28. und 38.). Im zweiten Abschnitt mühten sich die Kutzlebener mit mehr Erfolg, die Begegnung offener zu gestalten. Tore gelangen gegen den spielerisch überlegenen Tabellendritten jedoch nicht. Allerdings kam dieser lediglich noch zu zwei Toren, was mit Sicherheit auch am guten kämpferischen Einsatz der Gastgeber lag. Dennoch schraubten Benjamin Stengel (51.) sowie Hendrik Schwabe (90.) das Resultat ein Stück weiter in die Höhe.
SG Nägelstedt – BSG Menteroda Nach der heftigen 0:8-Pleite bei Eintracht Wendehausen meldet sich die SG mit einem Heimsieg zurück im Rennen um die Vizemeisterschaft. Nach genau einer halben Stunde war Nils Facius mit dem 1:0 zur Stelle; zu Beginn der zweiten Halbzeit sollte Christian Oberländer alle offenen Fragen für die Platzherren beantworten (50.). Für die Klarheit des Ergebnisses sorgten derweil erst Christopher Grube (85.) und Kapitän Fabian Hirsch (89.) mit ihren späten Toren zum 4:0. Die SG Nägelstedt lauert auf dem fünften Platz.
SG Ufhoven – FSV Preußen II Torfestival im Bad Langensalzaer Derby auf dem Sülzenberg: Was laut dem blanken Ergebnis nach einer souveränen Angelegenheit für die favorisierten Preußen aussieht, war keineswegs ein Spaziergang für das Team von Trainer Jürgen Schambach. Der Tabellenletzte wehrte sich beherzt und versteckte sich über weite Strecken der Partie nicht. Nachdem die Preußen-abwehr mittels Heber geschickt ausgehebelt worden war, besorgte Stefan Traeger sogar das 1:0 für die SG. Und es dauerte bis zur 35. Minute, ehe die Gäste mit Toren antworteten – dann aber richtig: Maik Junghans, Ersi Hoxha, Robin Kuhles und Christian Günther stellten binnen elf Minuten auf 1:4. Doch der sicher scheinende Vorsprung ließ den FSV lethargisch werden, so dass Said Benmissi mit zwei Treffern auf 3:4 verkürzte. Erst ein sehr unglückliches Eigentor von Maik Schmidt beendete die wackere Ufhovener Aufholjagd (3:5). Christian Günther besorgte schließlich den Endstand.