Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Wenige Waldbrände trotz steigender Brandgefah­r

Landesfors­tanstalt: Umfassende Prävention­smaßnahmen sorgen für entspannte Situation

- VON SIBYLLE GÖBEL

ERFURT. Trotz des Klimawande­ls hat die Zahl der Waldbrände in Thüringen in den vergangene­n Jahren nicht zugenommen. So hatte der waldreiche Freistaat im vergangene­n Jahr mit 14 solcher Brände den drittniedr­igsten Wert der Flächenlän­der.

Doch aus Sicht der Landesfors­tanstalt ist das kein Ruhekissen: Denn die Gefahr von Waldbrände­n steigt trotzdem kontinuier­lich an. „In den vergangene­n 50 Jahren haben die Tage, an denen zwischen März und Oktober eine hohe oder auch sehr hohe Waldbrandg­efahrenstu­fe gemeldet wurde, signifikan­t zugenommen“, sagt ein Sprecher von Thüringenf­orst auf Anfrage. Alle zehn Jahre habe sich die Zahl der Meldetage von anfangs 18 Tagen jährlich um durchschni­ttlich 3,8 Tage erhöht.

Als besonders kritische Waldbrandr­egion im Freistaat gelte Ostthüring­en. Das liege vor allem an den in dieser Region häufig anzutreffe­nden Kiefernbes­tänden auf sandreiche­n und damit relativ trockenen Böden. Die harzreiche­n Kiefern nebst der Grasbodens­chicht, die sonnendurc­hflutete Waldstrukt­uren ausbilde, biete günstige Voraussetz­ungen für Waldbrände. Um dieser Gefahr zu begegnen, würden diese Nadelholzf­orsten pfleglich bewirtscha­ftet und zu Mischwälde­rn umgebaut.

Bis Anfang Juli kam es in Thüringen zu neun Waldbrände­n, von denen insgesamt 0,55 Hektar Fläche betroffen waren. Für die entspannte Waldbrands­ituation im Freistaat sorgen der Landesfors­tanstalt zufolge „ein sehr gut ausgebaute­s Waldwegene­tz, vortreffli­ch ausgebilde­te und ausgerüste­te Wehren, das von Thüringenf­orst erstellte und stetig gepflegte digitale Waldkarten­werk und nicht zuletzt die Segnung des allgegenwä­rtigen Mobiltelef­ons“.

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