Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Neuer mobiler Blitzer flüchtig wie ein Jaguar
Entgegen einer Ankündigung der Stadt Erfurt sind Sichtungen des neuen Geräts nur wenige Stunden aktuell
ERFURT. Erfurts neuer mobiler „Panzer-blitzer“verhält sich bislang wie ein Jaguar im Regenwald: Seine Opfer attackiert er eiskalt. Doch wenn man ihn sucht, erweist er sich als scheu und flüchtig.
Seit seinem ersten Standort vorige Woche in der Barfüßerstraße wurde er am Ortseingang von Gispersleben, in der Futterstraße und in der Kupferhammermühlgasse gesichtet. Kurz, nachdem die Fotos im Internet erschienen, war er aber jeweils schon wieder weg. Die Ankündigung der Erfurter Stadtverwaltung, jeder Einsatz werde drei bis vier Tage dauern, ist damit überholt.
Das trifft auch auf eine Standortliste zu, die im Internet kursiert. Die Übereinstimmung der Standorte mit den tatsächlichen Einsätzen lässt die Liste zwar authentisch erscheinen. Der Fahrplan ist aber außer Kraft gesetzt. Gestern sollte „Panzer“etwa in der Johannesstraße aufgestellt werden – wurde er aber nicht.
Der „Panzer-blitzer“traf bislang auf gemischte Reaktionen. Einen fragwürdigen Ruf erwarb er sich, weil die Stadt zuvor immer wieder betont hatte, nach den acht Blitzer-säulen keine weiteren Geräte anschaffen zu wollen. Das Umdenken kommt zu einer Zeit, wo die Einnahmen aus den Bußgeldern sinken. Die fehlende Information an die Stadträte und das Blitzen ohne Vorwarnung trafen ebenfalls auf Kritik. Der erste Standort in einer verkehrsberuhigten Zone mit erlaubten 7 km/h, um in der Ferienzeit Schulwege zu überwachen, war für viele Erfurter kaum nachvollziehbar.
Allerdings hat der „Panzerblitzer“jetzt auch eine förmliche Einladung aus Urbich erhalten. Ortsteilbürgermeister Peter Fitzenreiter möchte, dass er die Kreuzung von Rudolstädter Straße und Umgehung überwacht. Regelmäßig komme es dort zu Unfälle, bei denen bereits drei Menschen starben.