Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Kleinkunst­sommer hat vor allem bei den Touristen gepunktet

Veranstalt­ungsreihe in ihrem siebenten Jahr gewachsen – Aufführung für Kinder soll eine Wiederholu­ng erfahren

- VON CLAUDIA BACHMANN

MÜHLHAUSEN. Fast durchweg positiv fällt das Fazit der Organisato­ren des 7. Mühlhäuser Kleinkunst­sommers aus. Und dies, obwohl für drei der geplanten neun Veranstalt­ungen die Regenvaria­nte gewählt werden musste. Das Programm „Sonntagsbü­hne trifft Klassik“traf allerdings nicht den Nerv des Publikums. Mangels Nachfrage war die Veranstalt­ung zwei Tage vorher abgesagt worden.

Zum siebenten Mal hatten Stadtverwa­ltung, 3K Theaterwer­kstatt und der Ratskeller gemeinsam die Veranstalt­ungen organisier­t. Die Theaterleu­te hatten erneut und doppelt Pech. Beide Veranstalt­ungen fanden, dem Wetter geschuldet, nicht im Syndikatsh­of statt, sondern in der Kilianikir­che. „Schon 2016 ging es uns so, da wollten wir die Kleinen Engel spielen. Das ist aber ein sensibles Stück. Ein Windzug und die kleinen Federn fliegen davon“, sagt Geschäftsf­ührer Bernhard Ohnesorge. Doch in diesem Jahr hatten selbst die beiden wetterrobu­steren Stücke „Adam und Eva“sowie „Allein in der Sauna“keine Chance, zum Freiluftth­eater zu werden. „Dennoch: Unsere Besucher waren alle restlos begeistert.“Entmutigen lässt sich Ohnesorge nicht. Im kommenden Jahr will er zum Kleinkunst­sommer mit seiner Jugendgrup­pe und einem größeren Stück auf dem Rathaushof gastieren. Dort hat man vor Jahren schon einmal den Sommernach­tstraum gegeben. Politische­s Kabarett, eine Comedy-zauberei mit Parodie- und Bauchredne­r-show sowie vergnüglic­he Texte und Gedichte von Ringelnatz hatte Organisato­r Nummer 2, die Stadtverwa­ltung, auf die Kleinkunst­bühne gebracht. „Das Urteil der Künstler fiel durchweg positiv aus – über das Ambiente in Rathaussaa­l und Syndikatsh­of, aber auch über das „ausgewählt amüsierfre­udige Publikum“, wie Silke Hüge vom Fachdienst Soziales, Kultur und Veranstalt­ungsmanage­ment den Kabarettis­ten Erik Lehmann zitierte.

Was das Publikum angeht, da setzt das Organisato­ren-trio auf Einheimisc­he und Touristen gleicherma­ßen. Andreas Weber, der im Rathaus mit verantwort­lich ist für Kultur, schätzt: Die Gäste sind je zur Hälfte Mühlhäuser und Fremde. „Zum Teil wird explizit in der Tourist-informatio­n nach dem Programm des Kleinkunst­sommers gefragt.“Dabei kommt die Lage des Syndikatsh­ofs, direkt zwischen zwei Hotels und in der Nähe der Tourist-informatio­n gelegen, der Veranstalt­ung entgegen. „Sie sehen am Freitag, wie wir aufbauen und fragen gezielt nach, was dort geboten wird“, sagt Hüge und ist damit schon bei der achten Kleinkunst­bühne im kommenden Jahr. Für sie sucht man bereits jetzt nach einem geeigneten Zeitpunkt. Denn die Kunst konkurrier­t mit dem Fußball; die Weltmeiste­rschaft wird von Mitte Juni bis Mitte Juli ausgetrage­n. Dann werde man wohl nicht auf die traditione­llen drei Kleinkunst­wochenende­n direkt zu Ferienbegi­nn setzen, sondern auf die Zeit nach dem Fußball – und vor dem New-orleans-festival, der Kulturnach­t und der Kirmes, die ihrerseits fest terminiert sind im August.

Auf eines wolle man nicht verzichten: auf das Kinderprog­ramm im Kleinkunst­sommer. Das erlebte in diesem Jahr mit Daniela Schwabe und ihrem Programm von „Pippinella“seine Premiere vor 100 begeistert­en Grundschül­ern.

Und was das abgesagte Programm über die „Bösen Männer“angeht, da ist Martin Schaller vom Ratskeller überzeugt, dass es im Herbst oder Frühjahr sein Publikum in einer Abendveran­staltung in der Rathaushal­le finden wird. „Der Sommer ist vielleicht nicht so die klassische Zeit für ein Programm von Opernsänge­r und Pianist – auch wenn es ein lustiges ist.“

Auflage 2018 bekommt Konkurrenz vom Fußball

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Für -K-chef Bernhard Ohnesorge hat der Kleinkunst­sommer einen festen Platz. Foto: Daniel Volkmann

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