Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
„Diese Saison ist eine der größten Herausforderungen“
Am Samstag beginnt für FC Rotweiß Erfurt mit Trainer Stefan Krämer die zehnte Drittligasaison gegen Münster
ERFURT. Das große Warten hat ein Ende. Heute Abend wird die zehnte Saison in der 3. Liga mit dem Spiel Karlsruhe gegen Osnabrück eröffnet. Einen Tag später greift dann auch der FC Rotweiß Erfurt ins Geschehen ein. Die Elf von Trainer Stefan Krämer hat Preußen Münster zu Gast und will mit einem Erfolgserlebnis starten. Doch vor dem Anpfiff stehen einige Fragezeichen im Raum.
Klarheit herrscht nur, was die Zielvorgabe angeht. „Die kann nur heißen, 45 Punkte zu holen“, sagt Krämer. Diese Anzahl würde wohl zum Klassenerhalt reichen. Von größeren Vorgaben möchte im Verein keiner sprechen – verständlich, zudem das Verletzungspech die Erfurter schon vor Beginn böse eingeholt hat. Bei den feststehenden Ausfällen der Stammspieler Theodor Bergmann, André Laurito, Liridon Vocaj und Tugay Uzan benannte der 50-Jährige die prognostizierte Ausfallzeit.
Uzan, der in Berlin seine Reha vom Kreuzbandriss absolviert, dürfte erst zur Rückrunde wieder auf dem Level der Vorsaison sein. Vocaj (Rückenprobleme) befindet sich in München; es drohen mehrere Wochen Pause. Gut verlief die Leisten-operation bei Bergmann in Cottbus, doch muss das Eigengewächs ebenfalls zwei bis drei Monate pausieren. Nicht zuletzt ist unklar, wann Laurito wieder einsteigen kann.
„Vier Stammspieler ist schon ein Brett“, sagt Krämer deshalb ohne Umschweife und fügt an: „Diese Saison wir eine der größten Herausforderungen, seit ich Trainer bin.“Klagen will der Coach deswegen jedoch nicht. Vielmehr hofft er auf eine Trotzreaktion und darauf, „dass wir alle enger zusammenrücken.“
Denn obwohl sicht- und spürbar spielerische Qualität abhanden gekommen ist, könnte der Ausfall des Quartetts für andere Spieler auch eine Möglichkeit sein. „Die Trainingsqualität ist ein Faktor, da der gesunde Konkurrenzkampf fehlt. Doch das gibt anderen die Chance, sich in den Vordergrund zu drängen“, hofft Krämer, der die gute Laune nach außen nicht verlieren möchte. „Ich bin Rheinländer, da ist das Glas halb voll.“
Ein Grund, der für den Optimismus spricht, saß am gestrigen Tag in der Pressekonferenz neben ihm. Mit Berkay Dabanli verpflichtete der Verein einen Wunschspieler Krämers. Der 27-Jährige, der vom Chemnitzer FC kommt, soll sofort in die Rolle eines Führungsspielers wachsen und die vielen jungen Leute leiten. „Ich bin heilfroh, dass es geklappt hat. Er wird eine zentrale Rolle einnehmen“, freut sich Krämer über den Defensivmann, mit dem er seit längerer Zeit in Kontakt war. Dabanli nimmt die Herausforderung gerne an. „Wir müssen die Spiele mit Leidenschaft und Motivation bestreiten.“
● Erfurt – Münster Samstag, Uhr Steigerwaldstadion