Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

„Diese Saison ist eine der größten Herausford­erungen“

Am Samstag beginnt für FC Rotweiß Erfurt mit Trainer Stefan Krämer die zehnte Drittligas­aison gegen Münster

- VON THOMAS RUDOLPH

ERFURT. Das große Warten hat ein Ende. Heute Abend wird die zehnte Saison in der 3. Liga mit dem Spiel Karlsruhe gegen Osnabrück eröffnet. Einen Tag später greift dann auch der FC Rotweiß Erfurt ins Geschehen ein. Die Elf von Trainer Stefan Krämer hat Preußen Münster zu Gast und will mit einem Erfolgserl­ebnis starten. Doch vor dem Anpfiff stehen einige Fragezeich­en im Raum.

Klarheit herrscht nur, was die Zielvorgab­e angeht. „Die kann nur heißen, 45 Punkte zu holen“, sagt Krämer. Diese Anzahl würde wohl zum Klassenerh­alt reichen. Von größeren Vorgaben möchte im Verein keiner sprechen – verständli­ch, zudem das Verletzung­spech die Erfurter schon vor Beginn böse eingeholt hat. Bei den feststehen­den Ausfällen der Stammspiel­er Theodor Bergmann, André Laurito, Liridon Vocaj und Tugay Uzan benannte der 50-Jährige die prognostiz­ierte Ausfallzei­t.

Uzan, der in Berlin seine Reha vom Kreuzbandr­iss absolviert, dürfte erst zur Rückrunde wieder auf dem Level der Vorsaison sein. Vocaj (Rückenprob­leme) befindet sich in München; es drohen mehrere Wochen Pause. Gut verlief die Leisten-operation bei Bergmann in Cottbus, doch muss das Eigengewäc­hs ebenfalls zwei bis drei Monate pausieren. Nicht zuletzt ist unklar, wann Laurito wieder einsteigen kann.

„Vier Stammspiel­er ist schon ein Brett“, sagt Krämer deshalb ohne Umschweife und fügt an: „Diese Saison wir eine der größten Herausford­erungen, seit ich Trainer bin.“Klagen will der Coach deswegen jedoch nicht. Vielmehr hofft er auf eine Trotzreakt­ion und darauf, „dass wir alle enger zusammenrü­cken.“

Denn obwohl sicht- und spürbar spielerisc­he Qualität abhanden gekommen ist, könnte der Ausfall des Quartetts für andere Spieler auch eine Möglichkei­t sein. „Die Trainingsq­ualität ist ein Faktor, da der gesunde Konkurrenz­kampf fehlt. Doch das gibt anderen die Chance, sich in den Vordergrun­d zu drängen“, hofft Krämer, der die gute Laune nach außen nicht verlieren möchte. „Ich bin Rheinlände­r, da ist das Glas halb voll.“

Ein Grund, der für den Optimismus spricht, saß am gestrigen Tag in der Pressekonf­erenz neben ihm. Mit Berkay Dabanli verpflicht­ete der Verein einen Wunschspie­ler Krämers. Der 27-Jährige, der vom Chemnitzer FC kommt, soll sofort in die Rolle eines Führungssp­ielers wachsen und die vielen jungen Leute leiten. „Ich bin heilfroh, dass es geklappt hat. Er wird eine zentrale Rolle einnehmen“, freut sich Krämer über den Defensivma­nn, mit dem er seit längerer Zeit in Kontakt war. Dabanli nimmt die Herausford­erung gerne an. „Wir müssen die Spiele mit Leidenscha­ft und Motivation bestreiten.“

● Erfurt – Münster Samstag,  Uhr Steigerwal­dstadion

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Philipp Klewin ist einer der Leistungst­räger der neuen Erfurter Mannschaft. Foto: Sascha Fromm

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