Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Wenn der ICE im Tunnel brennt: 748 Rettungskr­äfte bei Großübung

Im Bleßbergtu­nnel im Landkreis Sonneberg wurde vier Stunden lang der Ernstfall geprobt

- VON MICHEL WINDE

MAUSENDORF. Wenige Monate vor Inbetriebn­ahme der Iceneubaus­trecke haben mehr als 700 Rettungskr­äfte erfolgreic­h den Ernstfall im Bleßberg-tunnel im Landkreis Sonneberg geübt. Das Szenario: Ein ICE fängt Feuer und muss mitten in dem gut acht Kilometer langen Tunnel halten. Dichter Rauch erschwerte den Einsatz. Am Ende wurden jedoch alle 35 Passagiere gerettet.

„Das erste Fazit ist, dass es positiv lief“, sagte Marc Stielow, Referent für Brandschut­z im Thüringer Innenminis­terium, nach dem gut vierstündi­gen Einsatz. Stielow sprach von der größten Übung in der Geschichte Thüringens. Insgesamt waren 748 Einsatzkrä­fte von der Feuerwehr, den Rettungsdi­ensten und der Polizei im Einsatz. Hinzu kamen Beobachter und Statisten. Es sei gut zu sehen, dass das, was am Schreibtis­ch erarbeitet wurde, praxistaug­lich ist, sagte Stielow. Eine detaillier­te Nachbespre­chung werde allerdings noch folgen. Nach dem Notruf wurden Einsatzkrä­fte sowohl aus Thüringen als auch aus Bayern alarmiert. Sie gelangten über die zehn Notausgäng­e in den Tunnel. Nachdem der Brand gelöscht war, mussten 29 verletzte Passagiere versorgt werden. Sie waren bewusstlos, hatten Brüche oder Rauchvergi­ftungen. Sechs weitere Passagiere irrten durch den Tunnel. Auch sie wurden gefunden. Alle 35 Personen wurden zu den sechs Rettungspl­ätzen oberhalb des Tunnels gebracht und versorgt.

Die Rettungspl­ätze sind je 1500 Quadratmet­er groß und über Notausgäng­e erreichbar. Die Ice-strecke Nürnberg-erfurt gehört zu den Verkehrspr­ojekten Deutsche Einheit und soll im Dezember in Betrieb gehen.

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Mithilfe eines speziellen Schienenwa­gens können Feuerwehrl­eute Verletzte aus dem Ice-tunnel transporti­eren.  Statisten spielen verletzte oder geschockte Passagiere des verunglück­ten Zugs. Fotos (): Michael Reichel
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Über  Feuerwehrl­eute aus Thüringen und Bayern nehmen an der bislang größten Notfallübu­ng in der Geschichte Thüringens teil. Sie dauert vier Stunden.

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