Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Falsche Nachrichten erkennen
Fake News im Netz: So können Nutzer die Echtheit überprüfen
HANNOVER. Süße Hundewelpen wurden in einem Fluss ertränkt? Prinz William und Kate haben sich getrennt? Bei solchen Meldungen in sozialen Netzwerken sollten Nutzer sich ein paar Minuten Zeit nehmen und versuchen, die Echtheit zu klären, bevor sie die Nachricht liken oder teilen. Das rät die Fachzeitschrift „c’t“.
Wer von einer Quelle noch nie etwas gehört habe, sollte prüfen, ob sie überhaupt existiert, und dazu etwa im Impressum der Seite nachschauen. Ist eine Homepage ganz neu, könne das ein Indiz für eine Fake-newsseite sein. Das Startdatum lässt sich unter https://whois.domaintools.com einsehen. Satireseiten wie der „Der Postillion“oder der „World News Daily Report“als Urheber für eine vermeintliche echte Nachricht sollten User ausschließen.
Kommt die Meldung angeblich von einer Person oder Firma direkt? Hier weisen Facebook und Twitter durch blaue Symbole mit einem Haken neben dem Namen des Accounts auf von ihnen auf Echtheit geprüfte Auftritte hin. Ist das nicht der Fall, besser das Profil genau prüfen. Welche und wie viele Freunde hat die Person? Postet sie besonders viel zu speziellen Themen? Dann könnte es sich auch um einen Bot – ein Computerprogramm – handeln.
Den Vorschautext, der etwa bei Facebook aufläuft, können Verfasser so entstellt haben, dass er mit der Nachricht nichts mehr zu tun hat. Oder sie reißen Bilder und Videos komplett aus dem Zusammenhang. Ein Tipp: Das Bild per Rückwärtssuche bei Google oder etwa Tineye hochladen. Die zeigen dann dasselbe Bild oder ähnliche Fotos an. Beim Verein Mimikama lässt sich unter http://hoaxsearch.com über Stichwörter nach Falschmeldungen suchen, die auf Twitter, Whatsapp und anderen Kanälen gelaufen sind.
Doch wer verbreitet solche falschen Meldungen eigentlich? „Das sind Verschwörungstheoretiker oder auch hyperaktive radikale Kräfte, die ihre politische Agenda vorantreiben wollen“, erklärt ein Sprecher von der „c’t“. Andere wollen mit der Erregung der Menschen nur Geld verdienen: Sie spekulieren darauf, dass man die Falschnachricht anklickt und auf ihrer Webseite landet, wo dann Werbung Geld bringen soll. (dpa)