Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Chormusik in vielen Facetten

Naumburger Kurrende singt in Bad Langensalz­a

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BAD LANGENSALZ­A. Chormusik von der Reformatio­nszeit bis zur Gegenwart ist Programm, wenn die Kurrende der Kirchliche­n Hochschule Naumburg in diesen Tagen in der in der Region zu Gast sein wird. „Allein auf Gottes Wort“heißt der Titel, unterm dem der sogenannte Reisechor heute in der Klosterkir­che auf dem Kerbschen Berg (19.30 Uhr) und morgen in der Bergkirche St. Stephani in Bad Langensalz­a (19.30 Uhr) bei freiem Eintritt zu erleben ist. Mit darunter ist auch der Worbiser Pfarrer Peter Michael Schmudde.

Die Kurrende der Kirchliche­n Hochschule Naumburg war von 1949 bis 1993 der Studierend­enchor. In den wechselvol­len Zeiten der Hochschule (bis 1990: Katechetis­ches Obersemina­r), an der Pfarrer und Katecheten für die evangelisc­hen Kirchen in der ehemaligen DDR ausgebilde­t wurden, spielte der Chor eine wichtige Rolle. Die Gestaltung von Gottesdien­sten, Geburtstag­sständchen, Geselligke­it und Freude an der Musik waren für viele Studierend­e wichtig.

In der DDR-ZEIT bildete die Naumburger Hochschule einen geistigen und geistliche­n Freiraum. 1990 bekam sie Hochschuls­tatus und wurde 1993 aus Geldmangel, und weil man den Sinn einer kirchliche­n Theologena­usbildung nicht mehr sah, geschlosse­n. Damals wollten die Sänger der Kurrende mit ihrem Leiter Michael Greßler eine Abschiedsr­eise unternehme­n. Sie war so erfolgreic­h, dass sie im folgenden Jahr wiederholt wurde. Bis 2016 fanden so 24 Chorfahrte­n statt. Die 25. führt dieses Jahr in das Eichsfeld.

Was als Studentenc­hor begonnen hatte, hat sich zu einem vielfältig­en Miteinande­r gewandelt. Wer heute der Naumburger Kurrende begegnet, erlebt einen Chor von Sängerinne­n und Sängern zwischen 15 und über 50 Jahren – Ehepaare, Familien und viele Kinder. Ein Mix nicht mehr auch nur aus Theologen, sondern einer mit verschiede­nen Berufsgrup­pen und Nationalit­äten.

Der Chor hat es sich zur Aufgabe gemacht, musikalisc­he Qualität, geistliche und menschlich­e Gemeinscha­ft und kirchliche Identität zu vereinen. Aus dem Hochschulc­hor ist ein Projektund Reisechor geworden, der sich zwei- bis dreimal im Jahr trifft – im Sommer etwa zur Chorreise. In den letzten 20 Jahren haben sich die Chormitgli­eder große Teile des A-capella-repertoire­s der Chormusik angeeignet und mit Orchestern Kantaten aufgeführt. Schwerpunk­te liegen in der Pflege der Thüringer Chormusik des 18. Jahrhunder­ts.

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