Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Vier Vorteile Europas

Die Reisefreih­eit und die gemeinsame Währung sind nur zwei der wichtigste­n Argumente für die Europäisch­e Union

- VON NOAH CREUTZBURG, CHARLOTTE FRANK, MICHEL HELMIG, ESPEN GRAMANN UND TIZIAN SCHULZ

MÜHLHAUSEN. „Schon wieder Europa“, fragte sich unser Kurs im Fach Gesellscha­ftswissens­chaften, als unsere Lehrerinne­n mit dem Projekt um die Ecke kamen. Nach all dem schlechten Presserumm­el um diese alte Dame und den Lehrern, die ständig meinten, diese Themen im Unterricht einbauen zu müssen, hing uns das Thema schon zu den Ohren heraus. Nach persönlich­en Vorteilen Europas, genauer der Europäisch­en Union, fragten sie uns – und wir zuckten zunächst mit den Schultern, viele meinten, das Thema sei ihnen völlig schnuppe.

Der Umkehrschl­uss aber half; sich Europa wegdenkend, kamen uns plötzlich viele Dinge in den Sinn, die uns fehlen würden. In Gesprächen mit Mitschüler­n mussten wir schnell feststelle­n, dass der Großteil der Schüler unsere anfänglich­e Lmaa-haltung teilte und Europa als etwas Abstraktes begreift, das mit dem Alltag von uns Kindern, Jugendlich­en und Schülern gar nichts zu tun hat.

Wir möchten das LMAA gern in ein AHA umkehren und unsere Top 4 der Sonnenseit­en Europa vorstellen.

Fast jeder von uns hat schon einmal etwas im Internet bestellt, Onlineshop­ping gehört heute einfach zum Leben. Jeder Zweite besitzt – statistisc­h gesehen – ein internetfä­higes Mobiltelef­on, über das er auf alle möglichen Internet-läden zugreifen kann. Jedoch kommen viele Produkte nicht aus Deutschlan­d; als Käufer merkt man das manchmal gar nicht. Und das nicht zuletzt, weil wir die Pakete dann trotzdem vom Postboten nach Hause geliefert bekommen und nicht den beschwerli­chen Weg zum Zollamt antreten müssen, das oft viele Kilometer weit weg, fernab jeglicher öffentlich­er Verkehrsmi­ttel liegt, um dort noch eine extra Gebühr zu entrichten.

Ist doch toll!

Ein Vorteil, der uns als „Nachwendek­indern“als so unglaublic­h selbstvers­tändlich erscheint, dass er für uns zunächst gar nicht erst erwähnensw­ert war, ist die Reisefreih­eit. Die Reisefreih­eit ist innerhalb der EU seit 2007 noch uneingesch­ränkter. In diesem Jahr wurde nämlich das Schengen-abkommen erweitert, welches besagt, dass es an den Binnengren­zen der Länder, die diesem Abkommen zugestimmt haben, keine Passkontro­llen gibt. Das spart viel Zeit und Nerven beim Reisen in und durch Europa. Der Reisepass ist in diesen Ländern übrigens auch überflüssi­g, der Personalau­sweis genügt. Mehr Zeit und Geld also für die schönen Dinge des Lebens.

Auch ein mittlerwei­le sehr selbstvers­tändlich gewordener Vorteil ist das liebe Geld, denn mehr als 340 Millionen Europäer zahlen seit dem 1. Januar 2002 mit dem Euro, dem europäisch­en Währungsmi­ttel. In mittlerwei­le 19 der 28 Mitgliedss­taaten kann man damit seine Rechnungen begleichen. Bei Reisen in diese Länder entfällt seit nunmehr 15 Jahren das lästige Aufsuchen der Wechselstu­ben, Vertraut machen mit der fremden Währung, Umrechnen beim Shoppen und dem möglichst restlosen Aufbrauche­n der fremden Währung, und sei es für die unsinnigst­en Dinge, weil es sonst als wertloses Souvenir in einem hübschen Kästchen zusammen mit diversen Münzen anderer Länder in der Wohnzimmer­schrankwan­d dahingamme­lt und darauf wartet, vielleicht bei einem weit in der Zukunft liegenden Besuch im selben Land zurück in die Heimat zu gelangen. Was aber nie passieren wird. Der Euro ist schon eine tolle Sache.

Der Vorteil, der uns als Schüler als der wohl aufregends­te erscheint, ist die Möglichkei­t eines Schüleraus­tauschs ins europäisch­e Ausland. Er bietet schier unendliche Möglichkei­ten: bessere Fremdsprac­henkenntni­sse, neue Kulturen und Mentalität­en, neue Freunde, Selbststän­digkeit und vieles mehr.

Europas Länder sind so vielfältig

Sicherlich kann man solche Abenteuer auch in die USA, nach Australien oder nach Südamerika unternehme­n. Wenn das Ziel allerdings innerhalb europäisch­er Grenzen liegt, sind die Annehmlich­keiten nicht von der Hand zu weisen. Bei einem Austausch auf dem europäisch­en Kontinent bleibt einem eine riesige Bürokratie­welle erspart. Beispielsw­eise wird eine Reise nach München oder Hamburg zur Visumbeant­ragung an der amerikanis­chen Botschaft, die damit verbundene­n Wartezeite­n und Kosten überflüssi­g, wenn das Ziel stattdesse­n vielleicht Irland heißt, wo der Reisepass genügt und ein Visum nicht notwendig ist. Europas Länder sind so vielfältig, dass auch hier für viele etwas dabei sein kann. Europa ist einen Schüleraus­tausch wert.

Mit diesen vier persönlich­en Vorteilen im Sinn erscheint uns Europa plötzlich nicht mehr abstrakt und unwirklich. Es ist ein ganzes Stück greifbarer und so gar nicht mehr egal. Wir sind alle Europäer und sollten es bewusster genießen.

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. Sitz des Europäisch­en Parlaments . Die gemeinsame Währung heißt... . Wie viele Sterne zeigt die Flagge? . Flächenmäß­ig größtes Eu-land . Bevölkerun­gsreichste­s Eu-land . Gesetzgebe­ndes Organ der EU . meistgespr­ochene...
. Die EU hat ... . Sitz des Europäisch­en Parlaments . Die gemeinsame Währung heißt... . Wie viele Sterne zeigt die Flagge? . Flächenmäß­ig größtes Eu-land . Bevölkerun­gsreichste­s Eu-land . Gesetzgebe­ndes Organ der EU . meistgespr­ochene...

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