Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Am helllichte­n Tag im Bad Langensalz­aer Rathaus bedient

Gerichtsbe­richt: Betrüger räumt mit geklauter Scheckkart­e Konto einer Mitarbeite­rin fast leer

- VON CLAUDIA GÖTZE

MÜHLHAUSEN. Fast 2000 Euro hat eine Mitarbeite­rin der Stadtverwa­ltung Bad Langensalz­a verloren, weil sie im Juni 2016 ihr Büro im Rathaus für einen Weg in ein Nachbarbür­o verlassen hatte. In der Zwischenze­it wurde ihre Geldbörse mit Bargeld und sämtlichen Papieren aus dem Büro entwendet.

Die Mitarbeite­rin merkte das allerdings erst am nächsten Tag. Die Folge: Der Dieb konnte zweimal das Tageslimit von je 1000 Euro vom Konto abheben. Ein dritter Versuch scheiterte, weil die Karte bereits gesperrt war. Der 35-jährige Täter aus Saalfeld war auf der Durchreise – und dabei auf der Suche nach Bargeld für seine Drogensuch­t.

Vor dem Amtsgerich­t Mühlhausen musste er sich wegen vier Betrügerei­en verantwort­en – verurteilt wurde er wegen Diebstahls und dreifachen Computerbe­trugs zu vier Jahren Haft und Unterbring­ung im Maßregelvo­llzug. Der Angeklagte hat vor dem Amtsgerich­t Mühlhausen die Tatvorwürf­e zugegeben.

In das Urteil musste ein Hafturteil des Amtsgerich­tes Eisenach wegen vergleichb­arer Taten einbezogen werden.

Für die Geschädigt­e ist der Fall allerdings noch nicht abgeschlos­sen. Zwar solle der Angeklagte laut Urteil den Schaden wieder gutmachen – ob das passieren wird, bleibt aber abzuwarten. Die Bank habe der Stadtanges­tellten den Schadenser­satz bisher verweigert. Die Begründung sei Fahrlässig­keit. Laut Angeklagte­m sei die Pin-nummer bei der Karte gewesen. Das bestreitet die Frau.

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