Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Am helllichten Tag im Bad Langensalzaer Rathaus bedient
Gerichtsbericht: Betrüger räumt mit geklauter Scheckkarte Konto einer Mitarbeiterin fast leer
MÜHLHAUSEN. Fast 2000 Euro hat eine Mitarbeiterin der Stadtverwaltung Bad Langensalza verloren, weil sie im Juni 2016 ihr Büro im Rathaus für einen Weg in ein Nachbarbüro verlassen hatte. In der Zwischenzeit wurde ihre Geldbörse mit Bargeld und sämtlichen Papieren aus dem Büro entwendet.
Die Mitarbeiterin merkte das allerdings erst am nächsten Tag. Die Folge: Der Dieb konnte zweimal das Tageslimit von je 1000 Euro vom Konto abheben. Ein dritter Versuch scheiterte, weil die Karte bereits gesperrt war. Der 35-jährige Täter aus Saalfeld war auf der Durchreise – und dabei auf der Suche nach Bargeld für seine Drogensucht.
Vor dem Amtsgericht Mühlhausen musste er sich wegen vier Betrügereien verantworten – verurteilt wurde er wegen Diebstahls und dreifachen Computerbetrugs zu vier Jahren Haft und Unterbringung im Maßregelvollzug. Der Angeklagte hat vor dem Amtsgericht Mühlhausen die Tatvorwürfe zugegeben.
In das Urteil musste ein Hafturteil des Amtsgerichtes Eisenach wegen vergleichbarer Taten einbezogen werden.
Für die Geschädigte ist der Fall allerdings noch nicht abgeschlossen. Zwar solle der Angeklagte laut Urteil den Schaden wieder gutmachen – ob das passieren wird, bleibt aber abzuwarten. Die Bank habe der Stadtangestellten den Schadensersatz bisher verweigert. Die Begründung sei Fahrlässigkeit. Laut Angeklagtem sei die Pin-nummer bei der Karte gewesen. Das bestreitet die Frau.