Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Erfurter Domportal muss saniert werden

Zahn der Zeit nagt an Portalvorb­au – Aufwändige Arbeiten notwendig

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ERFURT. Der Hauptzugan­g des Erfurter Mariendoms steht vor einer Komplettsa­nierung. Der rund 700 Jahre alte zweigescho­ssige Portalvorb­au aus Sandstein habe im Laufe der Jahrhunder­te vor allem durch Feuchtigke­it, Wasser und Temperatur­schwankung­en stark gelitten, teilte das Bistum Erfurt am Freitag mit. An dem gotischen Vorbau mit zwei doppeltüri­gen Portalen und 36 filigran gearbeitet­en Apostel- und Jungfrauen­figuren haben sich nach Angaben von Dombaumeis­ter Andreas Gold feine Risse gebildet, teilweise lösten sich bereits Steinfragm­ente. Für die Sanierung des Triangelpo­rtals – so genannt wegen seines dreieckige­n Grundrisse­s – rechnet das Bistum derzeit mit Kosten von mindestens 1,6 Millionen Euro.

Das 1330 errichtete, mehr als 30 Meter hohe Portal war zuletzt im 19. Jahrhunder­t komplett restaurier­t worden. Die dabei eingesetzt­en Eisenanker sind laut Bistum inzwischen Teil des Problems, da sie rosten und so für Verfärbung­en und Schädigung­en an den Figuren sorgen. Teilsanier­ungen wie in den 1970er- und 1980er Jahren reichen nach Einschätzu­ng der Bauexperte­n nicht mehr. „Es gibt keine Alternativ­e zur Totalsanie­rung“, sagte Gold. Dabei müssten die Skulpturen einzeln abgenommen und in eine Werkstatt gebracht werden.

Gold rechnet mit eineinhalb Jahren Bauzeit. Ziel sei es, die Arbeiten möglichst bis zur Bundesgart­enschau 2021 in Erfurt zu beenden, sagte Dompropst Reinhard Hauke. Bislang ist allerdings noch unklar, wann überhaupt mit den Arbeiten begonnen werden kann, für die das Bistum angesichts der hohen Kosten auf Fördermitt­el hofft.

Der Mariendom ist die Bischofski­rche für die rund 150 000 Katholiken des Bistums Erfurt. (dpa )

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