Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

ICE geht in Flammen auf

Unglück auf der Bahnstreck­e Köln–frankfurt. 510 Passagiere müssen Zug verlassen – fünf werden leicht verletzt

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DIERDORF. Ein Feuer in einem ICE auf der Bahnschnel­lstrecke Frankfurt–köln hat einen großen Rettungsei­nsatz ausgelöst und zur Sperrung einer der wichtigste­n Schlagader­n im deutschen Bahnverkeh­r geführt. Rettungskr­äfte brachten am Freitagmor­gen nach Angaben der Bundespoli­zei 510 Passagiere aus dem nahe dem rheinlandp­fälzischen Dierdorf stehenden Zug. Laut Polizei erlitten fünf Menschen leichte Verletzung­en. Die Ursache des Feuers war noch unklar. Die nahe gelegene Autobahn 3 musste wegen der starken Rauchentwi­cklung und des Feuerwehre­insatzes zeitweise voll gesperrt werden.

Ausgebroch­en war das Feuer im letzten Waggon vor dem hinteren Triebwagen, dann sprang es auf das Zugende über. Tim Hübner (20) fuhr mit, wollte von Bonn nach Ulm zum Arzt: „Der Zug kam plötzlich zum Stehen, nicht ganz abrupt, aber relativ schnell“, berichtet er im Gespräch mit unserer Redaktion. „Dann gingen die Lichter aus. Es brannten nur noch die Notlichter.“Dann haben alle Passagiere den brennenden Zug auf freier Strecke verlassen müssen.

Ein Bundespoli­zei-sprecher sagte, sein uniformier­ter Kollege an Bord habe den Rauch bemerkt und die Rettung eingeleite­t. Die Schwierigk­eit sei unter anderem gewesen, dass der Zug noch an der Stromleitu­ng hing. Der Bundespoli­zist habe um diese Gefahr gewusst und auch im Blick gehabt, dass in der Gegenricht­ung noch Züge unterwegs sein könnten. Er habe die Menschen in einem bestimmten Korridor und in eine bestimmte Richtung aussteigen lassen.

Offen war am Freitagnac­hmittag noch, wann die Strecke freigegebe­n werden kann. „Wir müssen erstmal diesen relativ großen Ereignisor­t absuchen“, so der Sprecher. (dpa/ssr)

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Bis zu  Feuerwehrl­eute waren im Einsatz. Foto: dpa

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