Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Veränderun­gsauftrag

Harte Schläge und klarer Aufwind in Bayern

- VON GERLINDE SOMMER g.sommer@tlz.de

Nach der Wahl ist vor der Wahl: Nachdem in Bayern die CSU nur noch knapp mehr als ein Drittel der Wähler überzeugen konnte, muss am übernächst­en Sonntag die CDU in Hessen die große Abrechnung fürchten.

Dabei gibt es dort längst das, was der schwer angeschlag­ene und dennoch mit einem Regierungs­auftrag versehene Söder nicht will: Schwarz-grün.

Ist diese Konstellat­ion zum Fürchten? Nein: Selbst die konservati­ve FAZ schrieb jüngst: „In Hessen hat früher niemand von Schwarz-grün geträumt. Doch was die Regierung geschafft hat, kann sich sehen lassen.“Aber interessie­rt Wähler noch, was geschafft wurde? Rechnen sie bei Landtagswa­hlen nicht eher mit der großen Koalition im Bund ab – weshalb neben der Union vor allem die verzwergte SPD mit harten Schlägen rechnen muss?

Sind die Grünen in den Ländern im Aufwind, weil viele sie auch gerne im Bund als Juniorpart­ner gesehen hätten? Und liegt die AFD mit ihrem Ergebnis in Bayern auf dem Niveau, das zu ihrem auf wenige Themen verengten Blick passt? Nach der Wahl ist vor harten Jahren im Landtag.

In Bayern wurde eine CSU abgestraft , die den Veränderun­gsauftrag nicht ernst genommen hat. Seehofer und Söder haben zu lange ein abschrecke­ndes Schauspiel abgeliefer­t. Vor allem in den großen Städten kann die CSU aktuell nicht überzeugen. Auch wenn es am Ende für die CSU mit den Freien Wählern reichen sollte: Söder wird sich und die Seinen ändern müssen.

Und wann wird im Bund abgerechne­t? Spätestens nach der Hessenwahl. Ein Teil des schwarz-roten Personals wird Konsequenz­en ziehen müssen – das wird jeden Tag deutlicher.

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