Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Volle Startliste­n, leere Becher

Nahezu 2000 Starter beim 28. Weimarer Stadtlauf. Äthiopier Berye siegt über elf Kilometer vor Bräutigam. Getränke im Ilmpark reichen nicht für alle

- VON THEO SCHWABE

WEIMAR. Mit so viel leistungss­tarker Prominenz wie zu dieser 28. Auflage war der Weimarer Stadtlauf sowohl über 22 als auch 11 Kilometer lange nicht mehr besetzt. So hatte sich Marcel Bräutigam (Rennsteigl­aufverein) fest vorgenomme­n, auf der 11-km-distanz seinen dritten Sieg einzufahre­n. Doch daraus wurde nichts. Der 31-Jährige musste sich im spannenden Fight dem Äthiopier Ybekal Daniel Berye mit einem Rückstand von 40,9 Sekunden beugen. Berye gewann in 34:24,2 Minuten.

„Wir haben uns bereits beim Kassel-marathon ein spannendes Duell geliefert“, erzählte Bräutigam. Doch das ist längst Geschichte: „Für mich war der Lauf in Weimar noch einmal ein wichtiger Test in Vorbereitu­ng auf die Polizei-marathon-europameis­terschafte­n in 14 Tagen in Dublin.“Dort möchte Bräutigam seinen 2014 im österreich­ischen Graz erkämpften Titel unbedingt mit einer Zeit so um die 2:20:00 Stunden verteidige­n.

„Keine Frage, gegen Ybekal, dessen Bestleistu­ng bei 29:58 Minuten steht, ist es schwer, zu gewinnen“, merkte Bräutigam an. Das bekam auch Mittelstre­ckler Sebastian Keiner (LAC Erfurt Top Team) zu spüren. „Nach langer Verletzung steht jetzt mit Blick auf die Hallensais­on der Aufbau an“, sagte der 29Jährige, der in 35:42 Minuten Platz drei belegte. Zu den Jägern zählte einmal mehr Marcel Krieghoff (SC Impuls Erfurt). Der Allrounder und Rennsteigm­arathonsie­ger konnte aber nicht in den Medaillenk­ampf eingreifen und landete in 36:49 Minuten auf dem vierten Platz.

„Dass ich heute gewonnen habe, überrascht mich selber. Aber mein Erfolg war wohl wichtig, damit wir die Teamwertun­g im Thüringer Klassiker-cup gewinnen“, sagte Maria Füldner vom FSV 1950 Gotha, die in 44:43 Minuten triumphier­te. Schließlic­h war doch der Lauf zugleich der letzte Wertungsla­uf zum Thüringer Klassiker-cup.

Und von dieser Laufserie profitiere­n auch die Organisato­ren des Weimarer Stadtlaufe­s, bei dem diesmal fast 2000 Läuferinne­n und Läufer im Rahmen des 365. Zwiebelmar­ktes ihre Runden drehten. Ein Lauf, der seit Jahren zu den schönsten und am besten organisier­ten in Thüringen zählt. Doch ob des Ansturms mussten sich die einsichtig­en Organisato­ren zu recht viel Kritik anhören. Am Verpflegun­gsstützpun­kt im Ilmpark waren die Getränke schon frühzeitig alle. Darunter litten vor allem Halbmarath­onläufer, die da noch fast zehn Kilometer vor sich hatten. Manche kämpften angesichts der hohen Temperatur­en wohl auch deshalb mit Kreislaufp­roblemen.

Die Siege über 22 km gingen an Theodor Popp (Gera-zwötzen), der in 1:17:39 Stunden vor dem Sömmerdaer Stefan Hubert (1:19:07) ins Ziel lief, sowie an Juliane Bähring (AC Apolda), die in 1:34:49 Stunden ihren Vorjahrese­rfolg wiederholt­e.

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Juliane Bähring (AC Apolda/links) wiederholt­e über  Kilometer ihren Vorjahress­ieg. Foto: Maik Schuck

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