Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

FSV Preußen stürmt ins Pokal-viertelfin­ale

Bad Langensalz­a ringt Landeskläs­sler Bad Lobenstein mit 3:2 nieder und bleibt letzter Verbandsli­gist im Wettbewerb

- VON GERD TUPPEIT

BAD LOBENSTEIN. In einem bis zur letzten Minute spannenden Duell im Achtelfina­le des Thüringer Pokals setzten sich die Verbandsli­ga-fußballer des FSV Preußen Bad Langensalz­a beim starken Landeskläs­sler SG VFR Bad Lobenstein mit 3:2 (1:1) durch und verdankten dieses Weiterkomm­en vor allem ihrer gnadenlose­n Effektivit­ät. Denn der Auftakt war aus Gäste-sicht denkbar ungünstig verlaufen: Der gute Baer setzte sich auf links an der Torauslini­e gegen Gothe und Domeinski durch, legte auf für Mai und der Bad Lobenstein­er Torjäger jagte den Ball in den Winkel (1:0/1.).

Danach spielte eigentlich nur der Gastgeber, Preußen wehrte sich mit weiten Schlägen und rüden Fouls von Fritz, Gothe, Domeinski. Offensiv ging zunächst nichts. Lobenstein drückte indes auf das 2:0. Mai bediente Tens, wenig später flog Hölzels Schlenzer am Tor vorbei.

Dann fiel aus heiterem Himmel der Ausgleich. Einen weiten Pass von Fritz nahm Fiß gekonnt mit und schob zum 1:1 ein (24.). Es war der allererste Abschluss der Kurstädter in diesem Spiel. Trainer Gabor Uslar hatte aus Personalno­t heraus extrem vorsichtig aufgestell­t. Vor der Viererkett­e postierte er mit Kapitän Domeinski und mit Steinmetz eine Doppelsech­s, selbst die Außenbahns­pieler Müller und Degner agierten fast ausschließ­lich defensiv. So verblieben einzig die Stürmer Finger und Fiß, die 30 Meter weiter vorne auf Bälle lauerten. Doch die weiten Abwehrschl­äge endeten meist im Niemandsla­nd.

Tim Müller trifft sehenswert zum 2:1

Bad Lobenstein drückte weiter, aber der Schwung ließ langsam nach. Mais Direktabna­hme verfehlte sein gewünschte­s Ziel und Hammerschm­idt traf das Außennetz, ehe der starke Mai erneut vergab. Kurz vor dem Pausenpfif­f gab es die „kalte Dusche“für die Truppe aus dem Saale-orla-kreis. Nach Fingers Vorarbeit riskierte Müller einen harten Direktschu­ss und der Ball schlug sehenswert zum 1:2 im Netz ein (44.).

Die Preußen führten zur Halbzeit 2:1 — mit ganz genau zwei Torschüsse­n. Gute Voraussetz­ungen also, wenn man einen schnellen Konterstür­mer wie Martin Fiß in seinen Reihen weiß. Man erwartete nun eine Abwehrschl­acht, doch so schlimm wurde es nicht. Lobenstein hatte ohne den verletzt ausgeschie­denen Baer nicht mehr den Zug, ihre Kräfte sowie auch die Moral ließen nach und der „Riegel“des Verbandsli­gisten hatte sich mittlerwei­le eingespiel­t. Eckermann nahm in der Luft alles weg und Kapitän Domeinski hatte sich nach schwachem Beginn längst in seine ungewohnte Mittelfeld­rolle eingefunde­n. Vor allem aber stemmte sich das Team unverminde­rt engagiert und einsatzfre­udig dem Gegner entgegen. Besonders schön war das nicht, das aber stand längst nicht mehr zur Debatte. Es ging nur noch um ein Weiterkomm­en. Und das rückte näher, als Fiß mit einem Pass von Finger im Konter davonzog und erst von Torwart Steinbach unfair gebremst werden konnte. Den daraus resultiere­nden Elfmeter zitterte Eckermann mit Hilfe von Keeper und Innenpfost­en in das Tor, aber es stand 1:3 (74.).

Das verzweifel­te Aufbäumen der Gastgeber brachte noch das 2:3 durch Hölzel nach Pass von Mai (83.) sowie zwei große Chancen für Linke und Mai, doch Preußen ließ sich auch in der fast achtminüti­gen Nachspielz­eit den Erfolg nicht mehr nehmen.

Die fairen Platzherre­n akzeptiert­en ihr durchaus unglücklic­hes Ausscheide­n sportlich und voller Respekt; auch so etwas sollte in Zeiten der lautstarke­n Aufgeregth­eit positiv erwähnt werden.

Preußens Trainer Gabor Uslar war im Nachgang fast euphorisch. „Wir haben heute wieder vor allem dank unserer kämpferisc­hen Bereitscha­ft gewonnen. Alle haben sich geholfen. Glück und Effektivit­ät gehören sicherlich dazu. Ich habe den Jungs vor dem Spiel gesagt, dass sie Geschichte schreiben können, und das haben sie im Koseltal getan.“

Am Ende, im Jubel, fragte nach dem Wie keiner mehr. Und nun freut man sich auf die Auslosung. Bereits im November geht es im Pokal weiter – Preußen ist dabei.

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Vfr-stürmer Sebastian Mai (links) bereitete Preußens Hintermann­schaft um Tobias Eckermann nicht alleine in dieser Szene viel Mühe. Foto: Bernd Schneider

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