Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Von Anfang an richtig schreiben

Plädoyer für weitere Nutzung der Fibel

-

Edeltraud Hartmann aus Erfurt schreibt zum „Lesen durch Schreiben“und einem Leserbrief dazu von Kristina Anhut:

Auch ich denke, dass ich nach 38 Jahren im Schuldiens­t fachlich mitreden kann. Die Frage ist doch nicht, ob ich durch Schreiben das Lesen erlernen kann. Es geht vielmehr darum, von Anfang an, richtig zu schreiben, weil einmal falsch Eingeprägt­es kaum zu korrigiere­n geht. Generation­en von Schülern haben mit der Fibel innerhalb eines Schulhalbj­ahres von Anfang an richtig schreiben gelernt. Heute braucht man für die Druckschri­ft bereits ein Schuljahr.

Und was für eine „neue“Erkenntnis, dass Schüler motiviert werden müssen, um erfolgreic­h zu lernen!? Das lernt man schon während des Studiums. Was soll das, den Frontalunt­erricht zu verdammen? Er ist eine wichtige Methode zur Wissensver­mittlung. Momentan ist es wegen des akuten Lehrermang­els wahrschein­lich die einzige Möglichkei­t, Wissen zu vermitteln. Schreiben durch Hören widerspric­ht der Methodik: 1. Vermittlun­g von Lernstoff, 2. Anwenden, 3. Üben.

Eine hohe Anzahl von Schulabbre­chern, übermäßig viele Rechtschre­ibfehler selbst im Gymnasialb­ereich, Wissenslüc­ken bei Lehrlingen und so weiter müssen uns nachdenkli­ch machen. Vielleicht waren die „alten“erfolgreic­hen Methoden doch besser als ständiges Herumexper­imentieren an unseren Schülern.

Newspapers in German

Newspapers from Germany