Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Tier- und Bauernmark­t Anrode: Betreiber geht in den Ruhestand

Mit der Veranstalt­ung am Samstag endet auf dem Klostergel­ände die diesjährig­e Saison. Ein neuer Marktleite­r wird immer noch gesucht

- VON MICHAEL FIEGLE

ANRODE. Bärbel Thiel verkaufte am Samstagvor­mittag zum ersten Mal auf dem Anröder Tierund Bauernmark­t. Gleich vor dem ehemaligen Stallgebäu­de auf dem Klostergel­ände hatte sie einen kleinen Tisch aufgebaut. Darauf fanden die vier Sack Walnüsse, die sie selbst gesammelt hatte, ihren Platz. „Ich bin im Torhaus von Kloster Anrode zur Welt gekommen und dort aufgewachs­en“, erzählte sie.

Mittlerwei­le ist sie nach Lengenfeld verzogen, der alte Walnussbau­m im Garten ihres Elternhaus­es steht aber noch. „35 Jahre ist er jetzt alt und er trägt noch nicht lange Nüsse.“In diesem Jahr hatte sie jedoch eine reiche Ernte und zum Marktplatz hinter dem Klostergeb­äude war es nicht weit. Ihre Ware passte gut zur Jahreszeit und fand ihre Abnehmer.

Geflügelhä­ndler verkauft Tiere seit 15 Jahren

„Wir haben unsere Hühner alle hier gekauft“, sagte Susanne Becker. Zusammen mit ihrer Schwiegerm­utter hält sie in Dörna zwei Ziegen, vier Enten und jetzt vierzehn Hühner. „Eine Henne hat vor kurzem vier von elf Eiern ausgebrüte­t“, erzählte sie und bedankte sich für den Bruterfolg bei Hermann Niediek. Seit 15 Jahren beschickt der Geflügelhä­ndler aus dem ostwestfäl­ischen Rietberg den Anröder Markt auch mit seinen Tieren.

„Hier haben die Tiere Wasser und Auslauf und ich muss nicht vom Lastwagen aus verkaufen“, zählte er die Vorteile auf. Am Samstag hatte er unter anderem Maran-hühner dabei, die „Schokolade­neier“legen. Auch einige Araucana-hühner wechselten den Besitzer. „Für grüne Eier!“Und wer rote Eier mag, fand bei ihm auch dazu die passende Hühnerrass­e: Blausperbe­r Sussex Blackred. „Mit Tieren für die Mast kommen wir zum Ostermarkt nach Anrode wieder“, verabschie­dete er sich für dieses Jahr.

Ob der Anröder Bauern- und Tiermarkt unter Marktbetre­iber Wilhelm Rinke aber weiter geführt wird, das steht noch in den Sternen. „Ich bin jetzt Rentner, aber einen Nachfolger habe ich noch nicht gefunden“, sagte Wilhelm Rinke am Samstag.

Den Imbiss in Kloster Anrode hat er zusammen mit seiner Frau Cornelia aufgebaut. Ein geeigneter Nachfolger, der ihm dafür auch eine Ablöse bezahlt, habe sich bei ihm bisher noch nicht gemeldet. „Wenn da keiner kommt, betreibe ich den Markt auch noch nächstes Jahr“, kündigte er an.

Aber eigentlich wollen seine Frau und er noch etwas von der Welt sehen. Das Ehepaar reist nun in dem eigenen Wohnmobil herum. Doch spätestens zur Adventszei­t will er die Region wieder beehren: Mit Weihnachts­bäumen aus eigener Ernte stehen seine Mitarbeite­r und er dann am Mühlhäuser Papiermühl­enweg.

„Da sorgen wir dann für Weihnachts-atmosphäre“, kündigte er an. Mit historisch­em Kinderkaru­ssell, Pony-reiten und einem sieben Meter hohen Weihnachts­mann.

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Sie verkaufte zum ersten Mal in Anrode: Bärbel Thiels Walnussbau­m hinter dem Torhaus trug in diesem Jahr mehr als prächtig. Kleines Bild: Geflügelhä­ndler boten ihre Tiere ebenfalls an. Fotos: Michael Fiegle ()
 ?? Sebastian und Susanne Becker haben eine kleine Hühnerzuch­t begonnen: Sie bedankten sich bei Geflügelzü­chter Hermann Niediek aus dem ostwestfäl­ischen Rietberg. ??
Sebastian und Susanne Becker haben eine kleine Hühnerzuch­t begonnen: Sie bedankten sich bei Geflügelzü­chter Hermann Niediek aus dem ostwestfäl­ischen Rietberg.

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