Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Passanten sterben bei Flugzeugabsturz
Zwei Erwachsene und ein Kind kommen bei Unglück auf Hessens höchstem Berg ums Leben
FULDA. Bei einem missglückten Landeanflug hat ein Sportflugzeug in der Rhön drei Menschen in den Tod gerissen. Zwei Erwachsene und ein Kind starben am Sonntagnachmittag, als das Flugzeug sie auf der Wasserkuppe – dem mit 950 Metern höchsten Berg in Hessen – erfasste. Fünf Menschen wurden verletzt.
Die Maschine habe nach dem schief gegangen Landemanöver noch einmal durchstarten wollen, sagte eine Polizeisprecherin. Polizei und Rettungskräfte waren im Einsatz.
Der Unfall ereignete sich gegen 15.45 Uhr. Die Maschine vom Typ Cessna traf nach Angaben einer Polizeisprecherin die Landebahn nicht richtig und wollte deswegen noch einmal durchstarten. Sie bekam jedoch keinen richtigen Auftrieb mehr, durchbrach einen Schranke und erfasste die Gruppe, die am Rande des Flugplatzes stand. Die beiden Frauen und das etwa neun bis zehn Jahre alte Kind seien sofort tot gewesen, sagte der Sprecher.
Ob es sich bei den drei tödlich Verletzten um Mitglieder einer Familie handelte, konnten die Ermittler zunächst nicht sagen. Die Sprecherin betonte, eine Menschenmenge habe sich zum Zeitpunkt des Unglücks nicht an der Stelle befunden. Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und der Landes-innenminister Peter Beuth (beide CDU) reagierten am Sonntagabend tief betroffen. „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer“, teilten sie mit.
Die Wasserkuppe liegt im Drei-länder-eck Hessen, Bayern und Thüringen. Der Flugplatz liegt am Nordhang. Der Berg ist beliebt bei Flugsportlern. Dort heben Segelflieger ab, Motorflugzeuge und -segler starten zu touristischen Rundflügen. Auch etwa Ultraleichtflugzeuge, Gleitschirm-, Drachen- und Modellflieger gehen dort in die Luft. 20.000 Starts zählt der Flugplatz nach früheren Angaben pro Jahr. (dpa)