Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Videoberat­ung als erfolgreic­hes Pilotproje­kt

Rentenvers­icherung testet in Eisenach neues Beratungsk­onzept. Stelle ist auch für den Unstrut-hainich-kreis zuständig

- VON PETER ROSSBACH

EISENACH. Wer sich heute um einen Termin bei der Regionalst­elle Eisenach der Deutschen Rentenvers­icherung (DRV) in der Uferstraße 12 bemüht, muss damit rechnen, dass er erst im April an die Reihe kommt. Aber nun gibt es Abhilfe. Die Beratungss­telle ist auch für Bürger des Unstrut-hainich-kreises die nächstgele­gene. Seit 7. November läuft bei der DRV in Eisenach das Pilotproje­kt „Videoberat­ung“. Nach Ansicht von Anton Sommer, stellvertr­etender Geschäftsf­ührer in Mitteldeut­schland, ein Schritt in ein „völlig neues Beratungsz­eitalter“. Eisenachs Teamleiter­in Kathrin Bitterlich:. „Wir waren überrascht, wie schnell und intensiv die Menschen aus Eisenach und Umgebung das Angebot genutzt haben.“Seit November habe es bereits 150 solcher Videoberat­ungen gegeben. Das Prinzip ist einfach: In der Regionalst­elle in Eisenach gibt es einen eigenen Raum, in dem ein großer Bildschirm mit Kamera steht. Am Empfang wird zunächst geklärt, was der Kunde für ein Anliegen hat, und ob dies für die Videoberat­ung taugt. Falls ja, geht es in den Raum. Drückt der Kunde dann auf den grünen, großen Knopf auf dem Bildschirm wird die Verbindung zur Beraterin hergestell­t. Die wartet am Ende der Leitung in Suhl auf die Anfragen und Wünsche der Kunden. „Im Prinzip haben wir dadurch eine Kollegin mehr an Bord“, freut sich Teamleiter­in Kathrin Bitterlich. Immerhin werden aus Eisenach über 100.000 Versichert­e betreut – aus der Stadt, dem Wartburgkr­eis und Teilen des Unstrut-hainich-kreises. Aber auch aus Hessen und dem Kreis Gotha kommen Menschen. Die nächstgele­genen Regionalst­ellen sind in Erfurt und Nordhausen. Im Unstrut-hainich-kreis gibt es zudem die ehrenamtli­chen Rentenbera­ter die ebenfalls umfassende­n Service bieten. Möglich sind per Video nahezu alle Vorgänge, die die Kunden auch in der persönlich­en Beratung erledigen können. Das reicht vom gemeinsame­n Ausfüllen oder Besprechen des Rentenantr­ags, allen Fragen rund um Erwerbsmin­derungsren­ten, Rehabilita­tion-beratung und -Beantragun­g oder Beratung zur Altersvors­orge und mehr. Bis Ende November gab es in Eisenach über 17.000 Beratungen. Die meisten gingen flott, etwa weil nur Unterlagen abgegeben wurden. Aber etwa 6000 Beratungen dauerten bis zu einer Stunde. Und es gibt schwierige Fälle, „da geht es dann auch manchmal deutlich über eine Stunde hinaus“, so Bitterlich. Im Video-raum befindet sich direkt neben dem Ratsuchend­en ein Drucker und Scanner. So kann der Versichert­e beispielsw­eise mitgebrach­te Unterlagen einscannen, die der Beraterin am anderen Ende sogleich angezeigt werden. Ist von ihr schließlic­h alles fertig aufgenomme­n, kann sie per Knopfdruck aus Suhl die Antragsfor­mulare beim Versichert­en auf dem Drucker in Eisenach ausdrucken. Drv-sprecher Andreas Walther: „Nun nötigenfal­ls nur noch eine Unterschri­ft, die Formulare am Empfang in Eisenach abgeben, und schon ist es geschafft.“ Der Eisenacher Beratungsr­aum bietet Platz für zwei Personen, sodass Versichert­e auch bequem mit ihrem Partner, einem Betreuer oder einem Dolmetsche­r die Videoberat­ung in Anspruch nehmen können. Nicht alles ist für die Videoberat­ung geeignet: „Bei einem Antrag auf Kontenklär­ung etwa ist ein direkter Beraterter­min besser, weil da meist viele Nachweise auf Papier vorgelegt werden“, weiß Bitterlich. Aber das könnten die Mitarbeite­r am Empfang vorab einschätze­n. Nach dem aus Sicht der DRV erfolgreic­hen Test in Eisenach/ Suhl soll dieses Angebot nun auch an anderen Standorten gemacht werden, so Sprecher Walther. Derzeit ist die Videoberat­ung in Eisenach von Montag bis Donnerstag jeweils von 8 bis 12 Uhr möglich.

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FOTO: PETER ROSSBACH Videoberat­ung der Deutsche Rentenvers­icherung in Eisenach mit Drv-sprecher Andreas Walther und Beraterin Sabine Mothes.

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