Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Thüringer AFD auf Distanz zu Poggenburg
Politiker will offenbar neue Partei gründen
Der sachsen-anhaltinische Landtagsabgeordnete André Poggenburg verlässt die AFD. Gestern Abend bestätigte Afdbundesvorstandsmitglied Kay Gottschalk der Deutschen Presse-agentur, dass Poggenburg seinen Austritt erklärt habe. Zuvor hatte sich der Vorsitzende der Thüringer AFD, Stefan Möller, von den Parteigründungsplänen Poggenburgs distanziert. „Ich halte sein Vorhaben für falsch“, sagte er der TLZ. „Es ist immer ein Fehler, wenn sich ein Lager abspaltet.“Darüber hinaus werde Poggenburg von Parteimitgliedern in Sachsen-anhalt und Sachsen unterstützt, „die wir ungern als Mitstreiter verlieren“. Poggenburg will nach übereinstimmenden Informationen aus der AFD eine neue Partei in Sachsen, Sachsen-anhalt und Brandenburg mit dem Namen die „Die Nationalkonservativen“oder „Mitteldeutsche Bewegung“gründen. Zuvor hatte er sich innerparteilich ins Abseits manövriert. So verlor er im vergangenen Jahr seine Posten an der Spitze von Landespartei und Landtagsfraktion. Der Bundesvorstand der Partei belegte ihn diese Woche mit einer Ämtersperre für zwei Jahre. Der Entschluss fiel als Reaktion auf einen Eintrag Poggenburgs im sozialen Netzwerk Twitter. Dort hatte er zum Jahreswechsel geschrieben: „Den Mitbürgern unserer Volksgemeinschaft ein gesundes, friedliches und patriotisches 2019!“. Der Begriff „Volksgemeinschaft“wurde von den Nationalsozialisten benutzt. Möller sagte, er könne die Entscheidung des Bundesvorstands nachvollziehen. „Es ist völlig klar, dass wir solche Worte nicht verwenden sollten“, sagte er weiter. Derartige Provokationen schadeten der Partei. Poggenburg hatte als Landesund später auch aus Landtagsfraktionsvorsitzender der Sachsen-anhalter AFD eine enge Allianz mit dem Thüringer Landesverband unter Möller und Björn Höcke gebildet.