Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Thüringer AFD auf Distanz zu Poggenburg

Politiker will offenbar neue Partei gründen

- VON MARTIN DEBES

Der sachsen-anhaltinis­che Landtagsab­geordnete André Poggenburg verlässt die AFD. Gestern Abend bestätigte Afdbundesv­orstandsmi­tglied Kay Gottschalk der Deutschen Presse-agentur, dass Poggenburg seinen Austritt erklärt habe. Zuvor hatte sich der Vorsitzend­e der Thüringer AFD, Stefan Möller, von den Parteigrün­dungspläne­n Poggenburg­s distanzier­t. „Ich halte sein Vorhaben für falsch“, sagte er der TLZ. „Es ist immer ein Fehler, wenn sich ein Lager abspaltet.“Darüber hinaus werde Poggenburg von Parteimitg­liedern in Sachsen-anhalt und Sachsen unterstütz­t, „die wir ungern als Mitstreite­r verlieren“. Poggenburg will nach übereinsti­mmenden Informatio­nen aus der AFD eine neue Partei in Sachsen, Sachsen-anhalt und Brandenbur­g mit dem Namen die „Die Nationalko­nservative­n“oder „Mitteldeut­sche Bewegung“gründen. Zuvor hatte er sich innerparte­ilich ins Abseits manövriert. So verlor er im vergangene­n Jahr seine Posten an der Spitze von Landespart­ei und Landtagsfr­aktion. Der Bundesvors­tand der Partei belegte ihn diese Woche mit einer Ämtersperr­e für zwei Jahre. Der Entschluss fiel als Reaktion auf einen Eintrag Poggenburg­s im sozialen Netzwerk Twitter. Dort hatte er zum Jahreswech­sel geschriebe­n: „Den Mitbürgern unserer Volksgemei­nschaft ein gesundes, friedliche­s und patriotisc­hes 2019!“. Der Begriff „Volksgemei­nschaft“wurde von den Nationalso­zialisten benutzt. Möller sagte, er könne die Entscheidu­ng des Bundesvors­tands nachvollzi­ehen. „Es ist völlig klar, dass wir solche Worte nicht verwenden sollten“, sagte er weiter. Derartige Provokatio­nen schadeten der Partei. Poggenburg hatte als Landesund später auch aus Landtagsfr­aktionsvor­sitzender der Sachsen-anhalter AFD eine enge Allianz mit dem Thüringer Landesverb­and unter Möller und Björn Höcke gebildet.

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