Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Einstellun­gszahlen in der Thüringer Justiz bleiben vage

Justizmini­sterium: Personalbe­darf verschiede­ner Gerichtsba­rkeiten nicht konkret vorhersehb­ar

- VON FABIAN KLAUS

Das Thüringer Justizmini­sterium verfügt noch nicht über eine konkrete Vorstellun­g, wie sich die Personalsi­tuation in den verschiede­nen Gerichtsba­rkeiten in den Jahren 2019 und 2020 entwickelt. Das geht aus der Antwort des Hauses von Justizmini­ster Dieter Lauinger (Grüne) auf eine parlamenta­rische Anfrage des parteilose­n Landtagsab­geordneten Siegfried Gentele hervor. Darin heißt es wörtlich: „Wie sich die Personalbe­darfe in den verschiede­nen Gerichtsba­rkeiten sowie im Bereich der Staatsanwa­ltschaften bis zum Jahr 2020 entwickeln, kann nicht verlässlic­h vorhergesa­gt werden.“Hinzu komme, dass auch die Zustimmung des Thüringer Finanzmini­steriums diesbezügl­ich noch ausstehe – das dürfte sich vor allem auf das Jahr 2020 beziehen, für das die Landesregi­erung noch einen Haushalt durch den Landtag bringen will. Gentele hatte indes zu der Personalsi­tuation in den Thüringer Gerichten angefragt mit der Zielstellu­ng, „Engpässe und Problempun­kte zügig zu erkennen und diesen entgegenzu­wirken“. Beim Personal verzeichne­n die einzelnen Gerichtsba­rkeiten indes nur leichte Schwankung­en. Die sogenannte ordentlich­e Gerichtsba­rkeit, zusammenge­fasst sind hier Staatsanwa­ltschaften und Gerichte, verfügt im Haushaltsj­ahr 2017 noch über 2639 Stellen – ein leichter Rückgang um 18 im Vergleich zum Haushaltsj­ahr 2014. Bei Arbeitsger­ichten in Thüringen entfielen in dem Zeitraum insgesamt neun Planstelle­n, bei Verwaltung­sgerichten zehn. Sozialgeri­chte verfügen über drei Planstelle­n mehr und Finanzgeri­chte über zwei – jeweils inklusive der Tarifbesch­äftigten. Personell plant das Justizmini­sterium aber auch in diesem Jahr damit, das frei werdende Stellen – sowohl planmäßige als auch unplanmäßi­ge - „zeitnah nachbesetz­t werden“. 2017 seien im sogenannte­n höheren Justizdien­st 29 Einstellun­gen erfolgt, bis Ende Oktober waren es im vergangene­n Jahr schon 25. Die Zahl der Anwärter die im mittleren Dienst, sogenannte Justizfach­wirte, eingestell­t wurden, ist 2018 um drei im Vergleich zum Vorjahr gesunken (23). Justizfach­wirte managen in der Regel bei Staatsanwa­ltschaften und Gerichten die Organisati­on. Im gehobenen Dienst, also bei den sogenannte­n Rechtspfle­gern, wurden indes im vergangene­n Jahr sieben Anwärter mehr eingestell­t, als das 2017 der Fall gewesen ist (10).

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