Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Fensterbauer fragen Juden aus
Einheimische Firma lädt Rabbiner ein
Bad Langensalza. Tragt ihr eigentlich immer eine Kippa und einen Bart? Warum wird im Judentum die Zeit anders berechnet und warum sind in den Gottesdiensten fast nur Männer?
Diese und weitere Fragen zum Judentum standen während des „Delphin Junior“-treffens kürzlich in Bad Langensalza im Mittelpunkt. Die Veranstaltung findet nach Angaben der Firma „TMP Fenster + Türen Gmbh“seit vielen Jahren regelmäßig statt. Das Ziel sei, Lehrlingen die Gelegenheit zu bieten, sich auch außerhalb der Arbeit besser kennen zu lernen.
Über das Thema „Judentum“hätten der Rabbiner Zsolt Balla vom Landesverband Sachsen der Jüdischen Gemeinden und Sebastian Henn von der Universität Jena berichtet, der nach jüdischem Glauben lebt.
Die Idee sei 2018 während einer Wirtschaftsreise von Geschäftsführer Bernhard Helbing nach Israel entstanden, heißt es in einer Tmp-mitteilung.
„Beim Duschen und zum Schlafen setze ich die Kippa natürlich ab“, wird Zsolt Balla, der 1979 in Ungarn geboren wurde und ein Wirtschaftsstudium als Ingenieur abgeschlossen hat, in der Mitteilung zitiert. Die jüdische Zeitrechnung basiere auf Mondphasen von Neumond zu Neumond – und so zähle man hier bereits das Jahr 5779. „Im Alltag benutzen wir aber auch die normale Zeitrechnung“, habe Balla den Tmp-auszubildenden erläutert. (red)