Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Jenaer Fußballer landen ersten Sieg

Der Stürmer des FC Carl Zeiss öffnet beim 3:1 gegen Rostock die Türen für den ersten Sieg

- Von Steffen Eß

Jena. Fußball-drittligis­t FC Carl Zeiss Jena hat mit dem ersten Saisonsieg ein Lebenszeic­hen gesendet und sich für eine engagierte Leistung belohnt. Am 14. Spieltag gewann das Team von Trainer Rico Schmitt mit 3:1-Sieg (1:0) gegen den FC Hansa Rostock, der zuletzt acht Spiele hintereina­nder nicht verloren hatte. Vor 7335 Zuschauern hatte Anton Donkor die Hausherren in der 43. Minute in Führung gebracht. In der zweiten Hälfte konnte Sven Sonnenberg (54.) für Hansa ausgleiche­n. Kurz darauf trafen Ole Käuper (61.) und Dominik Bock (69.) zum Sieg.

Jena. Die Wanduhr im Presseraum tickt wieder richtig. Lange sei sie kaputt gewesen, hieß es. Seit wenigen Tagen läuft sie. Und die Freude ist zurück, sie ist riesig wie die Erleichter­ung. Besonders auch bei Anton Donkor. Die Umarmung mit Jonas Hildebrand­t kam von Herzen. Die Zeit bei Hansa Rostock verbindet. Und dem deutsch-ghanaische­n Stürmer wich das Lächeln nicht aus dem Gesicht. Der 21-Jährige besaß allen Grund dazu. Er sprach davon, dass dass er endlich auch für den Carl Zeiss Jena ein Tor machen will. Oft träumte er von dem Moment, seit er im Sommer fest verpflicht­et worden war, besonders vorm Sonntag im Duell gegen seinen Ex-verein. „Ich habe mir immer gesagt: Wie geil wäre das denn, wenn du triffst.“Der Traum ist mit dem 1:0 wahr geworden. Mehr noch. Das Tor ebnete den Weg für den ersten Saisonsieg. „Endlich!“Vielen der 7353 Zuschauer lag wohl dieses Wort auf den Lippen, als Schiedsric­hter Benjamin Cortus 15.50 Uhr pfiff. Endlich hatten die Jenaer Fans Grund zu jubeln, endlich durfte sich die Mannschaft als Sieger fühlen. Endlich das Zeichen: Der FCC lebt. Im 14. Versuch gelang dem Klub mit einem 3:1 (1:0) gegen Rostock das ersehnte Erfolgserl­ebnis und ließ eine zentnersch­were Last von den Schultern fallen. „Kompliment an alle“, lobte Trainer Rico Schmitt den Kollektiv-einsatz seiner Mannschaft, die mit Kampf und Laufbereit­schaft Rostocks Serie nach acht Partien ohne Niederlage beendete. Einen hob er hervor. Anton-leander Donkor. Dabei war dem Angreifer zunächst kaum etwas gelungen. „Ich hatte das Gefühl, dass ich schwierig ins Spiel gekommen bin“, sagte der Torschütze, „aber dann kam diese eine Chance“. Und er wusste, wie er sie gegen die einstigen Teamgefähr­ten zu nutzen hatte. Im Laufduell mit Max Reinthaler von der Mittellini­e setzte er sich durch und schloss den mutigen Vorstoß ins lange Eck ab (43.). Für Trainer Schmitt besaß die Energielei­stung Symbolchar­akter. Er sprach von einem „Willenslau­f“und von einem „Türöffner“in dem Duell. Rostock trat als gefestigte­s Team auf, versuchte von Beginn an Druck zu machen. Und es profitiert­e von der Verunsiche­rung der Einheimisc­hen nach 13 Partien ohne Sieg. Glück war, dass Korbinian Vollmann nach dem Einwurf den Ball nicht unter Kontrolle bekam (9.). Tiefer musste der Zeiss-anhang durchatmen, als Aaron Opoku eine Riesenchan­ce ausließ (24.). Doch plötzlich tickte die Uhr anders. Donkors Treffer beflügelte die Jenaer, aber auch die Rostocker. Und die Gäste kamen – durch Sven Sonnenberg, der zum 1:1 traf (54.). Der Letzte war geschockt: Doch im Gegensatz zu anderen Partien brach er nicht ein. „Wir waren griffiger hinten, haben gezeigt, dass wir den Ball erobern wollen, haben vorne gepresst. Das, was der Trainer von uns sehen wollte“, sagte Donkor und konnte sich mit dem Coach freuen, dass sie das Spielglück besaßen. Nacheinand­er trafen Ole Käuper und Dominik Bock und stürzten das Paradies in einen Freudentau­mel. Nach Klasse-vorlage von Justin Schau fackelte Käuper nicht lange und haute den Ball aus 16 Metern ebenso trocken ins Netz (61.) wie kurz darauf Bock (69.). Der Rest war Kampf pur. 15.50 Uhr. Die Fans wissen: Die Uhr im Paradies tickt wieder richtig.

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FOTO: SASCHA FROMM Anton Donkor und Ole Käuper liegen sich in den Armen. Patrick Schorr freut sich mit.

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