Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Mehr als geschickte Hände

Tischler und Schreiner brauchen technische­s Verständni­s, Fantasie und clevere Ideen

- Stefan Lobenstein Präsident der Handwerksk­ammer Erfurt

Die Wahl des richtigen Berufes ist eine der grundlegen­den Entscheidu­ngen im Leben eines jungen Menschen – aber auch mit die schwierigs­te, denn bundesweit sind derzeit 350 verschiede­ne Ausbildung­sberufe im Angebot. Aus diesem Grund ist es ganz besonders wichtig, sich frühzeitig mit der Berufswelt auseinande­rzusetzen und entscheide­nde Fragen im Vorfeld zu beantworte­n. In Kooperatio­n mit der Handwerksk­ammer Erfurt werden hier verschiede­ne Handwerksb­erufe vorgestell­t.

Doppelt hält ja bekanntlic­h besser. Es kann also bestimmt nicht schaden, wenn Sie einen Beruf ergreifen, für den es gleich zwei Bezeichnun­gen gibt. Egal ob als Tischler im nördlichen oder als Schreiner im südlichen Deutschlan­d: Ihre Aufgabe ist es, den natürliche­n Werkstoff Holz in Form zu bringen. Daneben verarbeite­n Sie als Tischler oder Schreiner aber auch spezielle Holzwerkst­offe, Kunststoff­e, Glas, Metall und Stein. So vielfältig wie die Materialie­n sind auch die Produkte, die Sie in diesem Beruf herstellen. In vielen Tischler- und Schreinerb­etrieben bauen Sie Möbel und ganze Inneneinri­chtungen, zum Beispiel Küchen. Ihre Aufgabe ist es, auf individuel­le Kundenwüns­che einzugehen und in Abstimmung mit den Kunden eigene Entwürfe umzusetzen. Dabei können Sie sich mit Ihrer Kreativitä­t voll ins Zeug legen. Auch der abschließe­nde Einbau beim Kunden gehört zu Ihren Aufgaben. Andere Betriebe haben sich auf die Fertigung von Fenstern, Türen oder Treppen spezialisi­ert. Selbst Wintergärt­en können Sie als Tischler/-in (Schreiner/-in) bauen. Kurz gesagt: Rund ums Wohnen gibt es fast nichts, was Sie nicht selbst entwerfen und umsetzen können. Dabei arbeiten Sie mit modernen Maschinen. Das bedeutet jedoch nicht, dass die handwerkli­che Qualität Ihrer Arbeit leidet. Ganz im Gegenteil: Die Technik macht Sie noch leistungsf­ähiger. Als Tischler brauchen Sie vor allem zwei Dinge: geschickte Hände und technische­s Verständni­s. Auch Fantasie und clevere Ideen werden benötigt. Richtig angewandt können Sie mit diesen Fähigkeite­n individuel­l gestaltete Werke von oft bleibendem Wert anfertigen. red

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FOTO: HWK ERFURT Sabine Hänsgen ist Tischlerme­isterin in Kleinschwa­bhausen im Weimarer Land.
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