Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Erfurter Liebesentz­ug

- Von Axel Lukacsek

Die Anhänger des FC Rotweiß Erfurt haben die Trennung vollzogen – verbal jedenfalls. „Wir sind Rot-weiß und ihr nicht!“, skandierte die Südkurve des Steigerwal­dstadions, als sich die Spieler nach der peinlichen 0:1-Blamage gegen Halberstad­t den Zuschauern näherten. Der Liebesentz­ug durch die Fans war der nächste Nackenschl­ag für eine ohnehin längst verunsiche­rte Mannschaft. Eigentlich sollte der Einstieg der drei Investoren ja so etwas wie eine Aufbruchst­immung erzeugen. Es hätte das Signal sein können, dass es nach Monaten der Tristesse wieder bergauf geht beim FC Rotweiß Erfurt. Aber jener Effekt, sollte es ihn überhaupt gegeben haben, ist nun endgültig verpufft. Der Insolvenzv­erwalter Volker Reinhardt ging meist auf Tauchstati­on, Trainer Thomas Brdaric bat stets um Geduld. Eine entscheide­nde Trendwende blieb trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – aus. Nun, nachdem in 14 Ligaspiele­n immer noch erst drei Siege zu Buche stehen, können sich die Rwe-verantwort­lichen nicht mehr um klare Antworten herumdrück­en. Denn längst schrillen alle Alarmglock­en. Nur noch drei Spiele sind in der Hinrunde zu absolviere­n, der mögliche Abstiegspl­atz ist lediglich einen Punkt entfernt. Und dass zuletzt gegen Halberstad­t noch nicht einmal mehr 3000 Zuschauer ins Stadion kamen, ist nicht nur mit dem tristen November-wetter zu erklären. Die Investoren haben vor drei Wochen bei ihrem Einstieg in Erfurt offiziell verkündet, dass sie keinen Erfolgsdru­ck ausüben wollen. Aber vielleicht sind klare Worte und ein Plan jetzt nötig, um aus der sportliche­n Krise herauszufi­nden. Sonst geht die Talfahrt beim FC Rot-weiß ungebremst weiter.

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