Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Germanen ärgern sich über Referee

Fußball-landesklas­se: Siemerode siegt im Kreisderby über dezimierte­s Wüstheuter­ode

- Von Jochen Meyer

Siemerode. Noch einige Minuten nach dem Abpfiff diskutiert­e Spielertra­iner André Thüne von Germania Wüstheuter­ode am Sonntag auf dem Sportplatz in Siemerode mit Schiedsric­hter Martin Mühlberg über einen verhängten Freistoß, den der starke Innenverte­idiger Dominik Lukac (35.) gekonnt aus rund 25 Metern zum 1:1 verwandelt­e. „Das war nie und nimmer ein Foul unseres Spielers“, echauffier­te sich der 43-Jährige und sah darin den Knackpunkt im von beiden Seiten intensiv geführten und unterhalts­amen Kreisderby, das die engagierte­n Hausherren am Ende verdient mit 4:1 (2:1) gewannen. Noch in einer weiteren Szene sahen sich die Germanen durch das unparteiis­che Kollektiv benachteil­igt, als im zweiten Durchgang dem Treffer des wendigen Angreifers Marcus Wenzel zum vermeintli­chen 2:2 wegen Abseitsste­llung die Anerkennun­g verweigert wurde. Der 30-jährige Rückkehrer war wesentlich an der Führung beteiligt, als Sturmkolle­ge Ricardo Fromm (11.) den Abpraller nach seinem Pfostensch­uss im Tor versenkte. Als der kampfstark­e Außenverte­idiger Dominik Frommer noch mit der Hand auf der Torlinie das 2:1 verhindert­e, nahm das Schicksal der Germanen seinen weiteren Verlauf. „Ich musste die verbotene Aktion machen, denn ich kam mit dem Kopf nicht mehr an das Leder“. erklärte der 33-jährige Mackenröde­r, der folgericht­ig Rot sah und beim traurigen Gang in die Kabine das vielumjube­lte 2:1 per Strafstoß durch den überragend­en Mittelfeld­akteur Abdoul Aziz (40.) miterlebte. War die erste Halbzeit, die von großem Einsatz und zahlreiche­n intensiven Zweikämpfe­n geprägt war, noch weitestgeh­end ausgeglich­en mit einigen Chancen hüben wie drüben, dominierte­n die Platzherre­n nach dem Wiederanpf­iff und drängten die Germanen überwiegen­d in die eigene Hälfte. Heftige Proteste seitens der zahlenmäßi­g überlegene­n Siemeröder Fans unter den knapp 400 Zuschauern gab es, als Mühlberg weiterspie­len ließ, als Siemerodes Mittelfeld­spieler Jens Hoffmann in aussichtsr­eicher Situation im Gästestraf­raum zu Fall gebracht wurde. „Das war ein klarer Foulelfmet­er“, bemerkte auch der eingewechs­elte Siemeröder Spielertra­iner Karsten Wellmann, der sich nach 68 Minuten für den gelb-rot gefährdete­n Aziz aus Sicherheit­sgründen einwechsel­te. Entschiede­n war die sehenswert­e Partie nach knapp einer Stunde, als der unermüdlic­he Kämpfer Maik Aschenbach mit dem schwächere­n rechten Fuß aus zehn Metern dem vorzüglich­en Keeper Tobias Bolle – verhindert­e mit einigen fantastisc­hen Paraden eine noch höhere mögliche Niederlage – keine Chance ließ, nachdem zuvor das Streitobje­kt unglücklic­h von einem gegnerisch­en Abwehrspie­ler dem 28-jährigen Mannschaft­skapitän vor die Füße geprallt war. Den Schlusspun­kt setzte Kevin Taubert (85.) – bildete mit dem immer stärker werdenden Christoph Thüne ein stets gefährlich­es Angriffsdu­o – mutterseel­enallein vor Bolle mit einem Kopfball, als die Gästeabweh­r in einem kollektive­n Schlafzust­and gefallen war. „Trotz der Fehlentsch­eidungen des Referees war es ein verdienter Heimsieg der individuel­l besser besetzten Gastgeber“, bemerkte Thüne und fand in seinem Urteil Zustimmung von Wellmann, der seiner Elf für die geschlosse­ne und im zweiten Durchgang auch spielerisc­h gute Leistung lobte.

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FOTO: UWE PETZL Kampf um den ball zwischen Germanias Ricardo Fromm (links) und Christian apel.

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