Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Linke lockt mit mehr Bürgerbete­iligung

Die rot-rot-grünen Koalitions­partner suchen die Nähe zu CDU und FDP. Doch dort geht man auf Distanz

- Von Elmar Otto

Gut zwei Stunden haben die Spitzen von Linken, SPD und Grünen gestern im Erfurter Haus Dacheröden zusammenge­sessen.

Es ist das zweite Treffen dieser Art nach der Landtagswa­hl vor zehn Tagen, bei der Rot-rot-grün die Mehrheit einbüßte.

Aber die Partner wollen es bekanntlic­h noch einmal miteinande­r versuchen, brauchen jedoch weitere Unterstütz­ung.

Deshalb sagt Linke-chefin Susanne Hennig-wellsow wenig überrasche­nd, man sei sehr offen und bereit, Gespräche mit CDU und FDP aufzunehme­n. Nur, um was könnte es dabei gehen? In der vergangene­n

Legislatur­periode habe man sich schon mit der CDU darüber unterhalte­n, wie noch mehr direkte Demokratie

im Freistaat ermöglicht werden könne, meint Hennig-wellsow. Auch personelle Zugeständn­isse an die CDU seien denkbar. Wie diese aussehen könnten, will sie nicht verraten.

„Jetzt kommt es darauf an, dass Linke, CDU und FDP miteinande­r ins Gespräch kommen“, sagt auch der Spd-vorsitzend­e Wolfgang Tiefensee. Er sei gespannt, inwieweit die bereits ausgesproc­henen Einladunge­n angenommen würden.

Grünen-fraktionsc­hef Dirk Adams spricht von einer „handlungsf­ähigen Landesregi­erung“, die nötig sei, um die Dinge, die die Wähler ihnen ins Stammbuch geschriebe­n haben, auf den Weg zu bringen: gute Bildung, gute innere Sicherheit, gute Infrastruk­tur insbesonde­re im ländlichen Raum. Wichtigste­r Punkt dabei: „Die Tür ist auf für alle demokratis­chen Parteien, sich hier zu beteiligen.“Damit spielen die Verhandlun­gsführer den Ball zu Union und FDP. Dort denkt man allerdings nicht daran, Rot-rot-grün zu stützen.

„Es wird weder eine Duldung oder Tolerierun­g einer rot-rot-grünen Koalition noch eine Koalition oder Gespräche über eine Zusammenar­beit mit der AFD oder der Linken geben“, teilt Cdu-generalsek­retär Raymond Walk mit.

Ähnlich äußert sich der Fdp-landeschef Thomas Kemmerich. „Es bleibt dabei, dass wir nicht einer Links-regierung oder einer Regierung unter Beteiligun­g der AFD in den Sattel helfen“, sagt er im Gespräch mit dieser Zeitung.

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FOTO: SASCHA FROMM Vorbereite­t: Nach der Landtagswa­hl sondieren die Spitzen von Linken, SPD und Grünen gestern im Erfurter Haus Dacheröden.

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