Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
Auch der Oktober setzt die Wärmeperiode fort
West-ost-gefälle im Unstrut-hainich-kreis bei den Niederschlagsmengen in erster Monatshälfte
Landkreis. Wie bereits in den Jahren 2017 und 2018 fiel der Oktober auch dieses Jahr deutlich zu warm aus. Von den vergangenen zehn Monaten 2019 gehen acht Monate deutlich zu warm in die Klimastatistik ein.
Atlantische Tiefdruckgebiete sorgten nicht nur für Niederschlag, sondern sie transportierten zugleich sehr milde Meeresluft nach Mitteleuropa. Diese ungewöhnlich warme Witterung erstreckte sich fast über den ganzen Oktober und erreichte zur Monatsmitte mit einer südwestlichen Strömung sogar sommerliche Temperaturen. Mit 11,1 Grad Celsius lag der Temperaturdurchschnitt für Grabe um 1,9 Grad über dem langjährigen Mittel.
Die Kaltfront von Tief „Yaroslav“leitete erst zum Ende des Monats eine deutliche Abkühlung ein mit der Jahreszeit entsprechenden Temperaturen im einstelligen Bereich und mit leichtem Frost in den Nächten.
Nach der Sommertrockenheit und dem regenarmen September, war die Erwartung an den Oktober ziemlich hoch. Doch der Niederschlag im zehnten Monat beschränkte sich nur auf die erste Hälfte und erreichte trotzdem 57 Liter/qm.
Neben Januar und März ist der Oktober erst der dritte Monat dieses Jahr, der sein Niederschlagssoll erfüllt hat.
Die Trockenheit oder Dürre der vergangenen 18 Monate konnte in unserer Region nur geringfügig abgeschwächt werden.
Bei der Regenbilanz, und das nicht nur im Oktober, ist ein deutliches West-ost-gefälle im Land ersichtlich. Der Osten hat bislang weniger Niederschlag bekommen als der Westen.
Die wolkenreiche Witterung im Oktober hatte natürlich ihre Auswirkungen auf die Sonnenscheindauer. Mit 86 Stunden erreichte die Sonne nur 75 Prozent
ihres Erwartungswertes für diesen Monat. Nur an zwei Tagen wurde ganztägiger Sonnenschein beobachtet. Somit konnte dieses Jahr das Prädikat „Goldener Oktober“nicht vergeben werden.
Die vorherrschende Windrichtung war West. Vereinzelt trat unter Hochdruckeinfluss Windstille oder schwache Ostluft auf. Den absoluten Höhepunkt des herbstlichen Kranichzuges konnte man dieses Jahr vom 28. bis 31. Oktober erleben. Während
dieser Zeit überflogen zig tausende Kraniche in großen Formationen unsere Region.
In Frankreich, aber vorrangig in Spanien verbringen die Zugvögel die Wintermonate. Für uns ist dies ein berührendes Naturschauspiel am Oktoberhimmel. Die Kraniche sind nicht nur die Vögel des Glücks, sie symbolisieren auch die grenzenlose Freiheit.
Unter dem Strich war der Oktober spürbar zu warm, recht feucht und nicht ausreichend sonnig.