Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)
„Ich träume von Olympia“
Dingelstädterin Emma-luise Breuer gehört zu den besten Schwimmerinnen des Landes
Sportgymnasium. Ich bin im Vergleich zu früher täglich nicht nur mehrere Stunden im Wasser, sondern muss auch ein intensives Athletiktraining absolvieren. Das zahlt sich aus. Die Erfolge motivieren mich zusätzlich, was neue Kräfte freisetzt. Ich will immer gewinnen. Mit vierten Plätzen kann ich schlecht umgehen. Dann werde ich richtig sauer.
Muss man vor Dir dann Angst haben?
Angst nicht, aber ich brauche dann einige Minuten, bis ich mich abreagiert habe. Es ist dann für alle Beteiligten besser, wenn mich niemand anspricht. Da kann es schon mal passieren, dass ich meinen Frust an meiner Schwimmbrille oder meiner Badekappe auslasse, die dann auch schon mal durch die Gegend fliegen.
seit August besuchst Du das sportgymnasium in halle/saale. hast du dich dort inzwischen gut eingelebt?
Die ersten Wochen waren brutal schwer. Da ich die einzige Sportlerin aus Thüringen bin, war ich gegenüber meinen Mitschülern im Nachteil, die sich alle aus den umliegenden Vereinen oder von gemeinsamen Wettkämpfen bereits kannten. Ich musste hart kämpfen, um Anschluss in der Klasse zu finden.
hast Du oft heimweh?
Ja, fast immer nach dem Wochenende. Ich vermisse dann vor allem meine Familie, meine Freunde vom 1. Eichsfelder Sportclub und natürlich auch viele meiner ehemaligen Mitschüler und Freunde aus Dingelstädt.
Du sprichst deine heimatstadt Dingelstädt an! Wie oft bist du noch dort?
Fast immer an den Wochenenden, wenn ich keine Wettkämpfe habe. Ich möchte nämlich den Kontakt zu meinen Freunden nicht verlieren. Damit ich so lange wie möglich zu
Hause sein kann, holt mich meine Mama an den Freitagen mit dem Auto ab, und mein Papa fährt mich jeden Montag direkt nach Halle. Dafür bin ich Ihnen unendlich dankbar.
Wann hat dich das schwimmfieber gepackt?
Die ersten Erfahrungen im Wasser habe ich im Fitness- und Gesundheitszentrum in Dingelstädt gesammelt, wo ich bei Steffen Fuhlrott mein „Seepferdchen“abgelegt habe. Dass ich ein besonders Schwimmtalent habe, hat mein erster Trainer Daniel Meitzner (1. Eichsfelder Sportclub) festgestellt, der mich praktisch entdeckt hat.
Welche Ziele hast Du?
Mein nächstes Ziel ist die Qualifikation für die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften, die im nächsten Jahr in Dresden stattfinden werden. Über 200 Meter Brust rechne ich mir nach derzeitigem Stand die größten Chancen aus. Und langfristig träume ich natürlich von den Olympischen Spielen.
Bis Olympia ist es noch ein langer Weg...
Das weiß ich. Aber wenn ich mich dafür qualifizieren sollte, dann will ich auch gewinnen. Träume zu haben ist toll, die können nicht groß genug sein.