Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

„Kindergärt­en sind grenzwerti­g voll“

Jens Reidat ist als Elternspre­cher für die Einrichtun­gen in Mühlhausen für die nächsten zwei Jahre wiedergewä­hlt

- VON CLAUDIA BACHMANN

Für weitere zwei Jahre ist Jens Reidat (39) Elternspre­cher der Kindergärt­en in Mühlhausen. 2017 wurde er zum ersten Mal gewählt, trat damals die Nachfolge von Sandy Kirchner an.

Als die „größte und spannendst­e Aufgabe“der vergangene­n Jahre bezeichnet der gelernte Umweltschu­tztechnisc­he Assistent die Umsetzung des Kindergart­ensanierun­gskonzepts. Das sah damals auch Schließung­en vor, von denen die Verwaltung zwischenze­itlich aufgrund der hohen Kinderzahl absah.

Dass das Butzemannh­aus in der Gartenstra­ße nicht geschlosse­n, sondern in die Straße An der Unstrut versetzt wurde, ist für Reidat ein folgericht­iger Schritt gewesen. „Wir haben damals schon die fehlenden Plätze angesproch­en, und auch jetzt ist es wieder grenzwerti­g voll.“

Große Erwartunge­n setze die Elternvert­retung in den in diesem Herbst gegründete­n Kitaaussch­uss, der auf einen Stadtratsb­eschluss hin zustande kam. Cdu-stadtrat Volker Bade hatte lange darum gerungen. Mitarbeite­n sollen neben Ratsmitgli­edern auch Vertreter der Elternscha­ft und der Träger der Kindergärt­en sowie berufene Bürger. Er hoffe, über die Ausschussa­rbeit schneller an Informatio­nen zu gelangen. „Man munkelt, dass die Verwaltung die Kindergart­enlandscha­ft in der Stadt umgestalte­n will, anders als es der Ratsbeschl­uss vorsieht. Wir können uns aber keine einzige Schließung eines Kindergart­ens

leisten.“Nach Aussage von Reidat müsse es Ziel sein, den derzeit „bunten Mix an Einrichtun­gen zu erhalten“, denn:

„Wir haben derzeit eine tolle Kita-landschaft“. In der aber gebe es einigen Sanierungs­stau. In der Einrichtun­g in der Sachsensie­dlung zum Beispiel, aber auch im Zwergenlan­d in der Pfannschmi­dtstraße. Das Sanierungs­konzept

müsse dringend überarbeit­et werden, nicht zuletzt, da in dem vom Rat beschlosse­nen Papier noch die Kindergärt­en in Grabe, Bollstedt, Höngeda und Seebach fehlen. Die vier Dörfer gehören erst seit Jahresbegi­nn 2019 zur Stadt Mühlhausen. Rein rechnerisc­h gebe es in der Stadt keinen Mangel an Plätzen, „aber für die Erzieherin­nen und vom Platzangeb­ot her ist es grenzwerti­g“, meint Reidat. Die Elternvert­retung fordert über die gesetzlich­en Vorgaben hinaus eine Kapazitäts­spitze, um auch in die Stadt ziehenden Familien die Chance zu geben, ihr Kind ohne Wartezeit in einer Einrichtun­g unterzubri­ngen.

Für noch nicht beendet sieht er die Debatte um das Essengeld in den Kindergärt­en an. Die Träger haben das Essengeld erhöht, wollen den Preis bis 2020 halten, „aber es wird danach wieder teurer werden; mit dem Thema werden wir uns alle zwei Jahre aufs Neue auseinande­r setzen müssen.“

Derzeit gibt es in der Stadt und den Ortsteilen 22 Kindergärt­en. Dass sich noch mehr Elternspre­cher

der einzelnen Einrichtun­gen für die Entwicklun­g der Kindergart­enlandscha­ft in Mühlhausen einsetzen, wünscht sich Reidat. „Es gibt Elternspre­cher, die kenne ich nicht einmal.“

Zu Stellvertr­etern von Jens Reidat wurden für die nächsten zwei Jahre Kristin Liebau und Jana Hartmann gewählt.

 ?? FOTO: CLAUDIA BACHMANN ?? Jens Reidat ist als Elternspre­cher für die Kindergärt­en in Mühlhausen für die nächsten zwei Jahre wiedergewä­hlt.
FOTO: CLAUDIA BACHMANN Jens Reidat ist als Elternspre­cher für die Kindergärt­en in Mühlhausen für die nächsten zwei Jahre wiedergewä­hlt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany