Thüringische Landeszeitung (Unstrut-Hainich-Kreis)

Schüler filmen Artenreich­tum im Hainich

Premiere für einen Beitrag zur biologisch­en Vielfalt. 18 junge Leute vom evangelisc­hen Schulzentr­um vier Tage lang im Nationalpa­rk unterwegs

- VON ALEXANDER VOLKMANN

Die Artenvielf­alt im Nationalpa­rk Hainich in Zahlen: Etwa 10.000 Tier-, Pflanzenun­d Pilzarten sind hier heimisch, darunter mehr als 30 einheimisc­he Laubbaum-arten und 191 Vogelarten.

In einem Film, den Schüler des evangelisc­hen Schulzentr­ums in Mühlhausen jetzt präsentier­ten, wird diese biologisch­e Vielfalt im Hainich thematisie­rt. Der Film entstand während einer Projektwoc­he Anfang Juli und ist Teil des deutschlan­dweiten Umweltund Kommunikat­ionsprojek­tes Greencut der Gesellscha­ft zur Förderung von Solidaritä­t und Partnersch­aft, kurz Gespa.

Vier Tage lang waren die 18 jungen Leute der fünften bis zehnten Klassen von Regelschul­e und Gymnasium im Nationalpa­rk unterwegs. Sie agierten als Kameraleut­e, befragten Experten in Interviews und waren selbst als Akteure vor der Linse. Technische Unterstütz­ung erhielten sie von Oliver Krebs von Gespa. Er brachte Ausrüstung und Expertise in Sachen Filmproduk­tion mit. Vom Nationalpa­rk waren Rangerin Sandra Wendt und Umweltprak­tikantin Sophie Büchner während der Dreharbeit­en mit dabei.

Schon vor einem Jahr war die Gespa auf die Nationalpa­rkverwaltu­ng zugekommen, soll das 2015 gestartete Projekt doch um weitere Naturschau­plätze in ganz Deutschlan­d erweitert werden. Bisher seien 16 Beiträge erschienen, nicht nur aus Nationalpa­rks, erläuterte Oliver Krebs bei der Filmpräsen­tation am Mittwochab­end. 30 Beiträge seien insgesamt geplant. Krebs sagte: „Die Dreharbeit­en haben den jungen Filmern die Augen geöffnet für die Vielfalt und Schönheit der Natur.“Das bestätigte­n die Akteure um Lehrerin Katrin Stedefeld am Abend selbst. Es sei auch eine Gelegenhei­t gewesen, mal das Handy wegzulegen und innezuhalt­en. So verbrachte­n die Filmer einen halben Tag im Tarnzelt, um einen Vogel aufzunehme­n, der im fertigen Film dann fünf Sekunden zu sehen ist. Gefilmt wurde auch im Wildkatzen­gehege Hütscherod­a und auf dem Baumkronen­pfad.

Aus all dem Rohmateria­l ist ein etwa 15 Minuten langer Dokumentar­und Naturfilm unter dem Titel „Der Hainich – Lebensraum

naturnaher Wald“entstanden, der ab sofort und noch bis zum 21. November in den Räumen der Mühlhäuser Commerzban­k in einer Wanderauss­tellung zur biologisch­en Vielfalt zu sehen ist. Filialdire­ktor Stefan Koch betonte, dass sich die Bank seit 30 Jahren für die Umwelt engagiere, unter anderem mit der finanziell­en Unterstütz­ung des Umweltprak­tikums in Nationalpa­rk.

„Biologisch­e Vielfalt ist heute, in Zeiten des Klimawande­ls, für unsere Ökosysteme wichtiger denn je“, erklärte Rüdiger Biehl, stellvertr­etender Nationalpa­rkleiter. Den Schülern sei ein beeindruck­ender Einblick in die vielfältig­e Natur des Hainichs gelungen. Der Film verschweig­t aber auch nicht die akuten Probleme, die der Wald gerade mit dem Buchenster­ben als Folge der Trockenhei­t hat.

● Ausstellun­g „Biologisch­e Vielfalt“, Commerzban­k Mühlhausen, Untermarkt 

 ?? FOTO: ALEXANDER VOLKMANN ?? Kjell Heintze, Jean-michel Meister, Michael Stedefeld, Antonia Böhme, Johannes Lang, Amanda Breitbarth, David Pries, Benjamin Duczek, Kira Höfler und Julia Meister (von links) präsentier­ten am Mittwoch das Ergebnis ihrer Arbeit – einen Natur- und Dokumentar­film über den Hainich.
FOTO: ALEXANDER VOLKMANN Kjell Heintze, Jean-michel Meister, Michael Stedefeld, Antonia Böhme, Johannes Lang, Amanda Breitbarth, David Pries, Benjamin Duczek, Kira Höfler und Julia Meister (von links) präsentier­ten am Mittwoch das Ergebnis ihrer Arbeit – einen Natur- und Dokumentar­film über den Hainich.

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